Nach Laos mit dem „Bus to Hell“
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In der Tubing Metropole Vang Vieng
05 June 2010

Welcome to Laos

Die Ankunft in Vientiane barg eine Überraschung für uns. Wir hatten bereits gehört, dass es in dieser Stadt sehr gemütlich zu gehen soll – doch so gemütlich?

Unser letzter Stop war die Hauptstadt Vietnams – Hanoi. Jede Sekunde muss man dort wachsam sein, um nicht von einem Moped, Fahrrad oder sonstigem Gefährt überfahren zu werden. In Vientiane war das ganz anders.

Die Straßen waren einfach ausgestorben, um die Straße zu überqueren musste man sich nicht zwischen hunderten TukTuks und Mopeds hindurchzwängen (in letzter Zeit waren wir darin schon richtige Profis geworden), nein man musste nur kurz warten und schon war kein Auto mehr in Sicht, oder man wurde über die Straße gelassen!!!! So was hatten wir schon einige Zeit nicht mehr erlebt.

Der Monsun lässt grüßen

An unserem ersten Abend wurden wir gleich von einem richtigen Regenschauer überrascht, so wie es sich für die Regenzeit in Laos gehört. Gestört hat uns das auf keinen Fall, der berühmten skandinavischen Bäckerei wollten wir sowieso einen Besuch abstatten.

Auf der Suche nach der thailändischen Botschaft

Am nächsten Tag stand für uns der Weg zur thailändischen Botschaft auf dem Programm. Wenn man auf dem Landweg nach Thailand einreist, erhält man nur ein 15 tägiges Visum. Per Flugzeug wäre es ein 30 Tage Visum – fliegen war uns aber definitiv zu teuer.

Den Lonely Planet mit der exakten Adresse hatten wir dabei, ebenso alle nötigen Dokumente. Im Internet hatten wir uns die genauen Öffnungszeiten rausgesucht, als auch die Adresse. Laut der offiziellen Website der Botschaft, als auch diversen Foren, könne man Visa täglich bis 16:30 Uhr beantragen.

Munter spazierten wir drauf los, auf der Suche nach einem Tuktuk. Tuktuks fanden wir zwar, diese kannten den Weg jedoch nicht. Auch die Adresse und eine Karte halfen uns hier nicht weiter. Andere Tuktuk Fahrer gaben vor den Weg zu kennen, deuteten aber alle in verschiedene Richtungen. Wir verließen uns lieber auf unseren Reiseführer und machten uns zu Fuß auf den Weg. Nach Ewigkeiten kamen wir am besagten Punkt an – eine thailändische Botschaft war aber weit und breit nicht in Sicht. Wir irrten umher, suchten die Nachbarstraßen ab, aber keine Spur von der Botschaft. Hilflos machten wir uns auf die Suche nach einer Menschenseele, die uns bei der Suche behilflich sein konnte, die wenigen Laoten, die wir fanden, sprachen jedoch kein Englisch, oder wussten den Weg leider nicht.

Schließlich konnten wir doch noch jemanden mit einer Auskunft finden, die Botschaft war vor kurzem umgezogen, er kannte aber den Weg.

Mit einer ungefähren Wegbeschreibung machten wir uns also auf die Suche – die Zeit wurde schon langsam knapp.
Irgendwann brachte uns auch die letzte Wegbeschreibung nicht mehr weiter, erneut irrten wir mehr umher, als zielstrebig in eine Richtung zu gehen.

Da sahen wir unsere Rettung, zwei orange Punkte in der Entfernung – Mönche. Mönche sprechen fast immer Englisch, die können uns weiterhelfen. Immerhin wussten wir schon, dass sich die neue Botschaft in der Nähe eines Colleges befinden sollte.
Bald hatten wir die Mönche eingeholt, und natürlich sprachen sie perfekt Englisch, leider waren sie selbst auch nur Touristen, sie kommen gerade aus Bangkok. Eine Richtung, in der sie die Schule vermuteten, konnten sie uns trotzdem deuten, welche sich als richtig herausstellte.

Schlussendlich hatten wir die Schule gefunden und die thailändische Botschaft befand sich gleich ums Eck. Es war auch „erst“ 16:00 Uhr, die Botschaft hatte jedoch bereits geschlossen. Ein Schild fanden wir montiert: Visa Beantragung von 08:30 bis 12:00. Die Infos aus dem Internet waren falsch.

Noch kurz suchten wir nach einem, eventuell bestechlichen Angestellten, der unsere Visumbeantragung noch entgegen nehmen würde, leider erfolglos.

Nun gut, es war kein Weltuntergang. Morgen war zwar Freitag, aber jede Botschaft bietet gegen entsprechenden Aufpreis einen „Expressservice“ an.

Abends gings mit Emma und Luke in die skandinavische Bäckerei, um das kostenlose Internet auszunutzen. Als es am Weg zurück ins Hostel wieder zu regnen anfing, waren wir natürlich bestens vorbereitet. Um die Laptops bei den täglichen Monsunregen wieder heil ins Hostel zu bringen, hatten wir Regenschirm, Regenjacke und Plastik Säcke eingepackt.

Danach gönnten wir uns ein leckeres Bier in Vientianes „aufregendem“ Nachtleben – Steffi fühlte sich in der Bar gleich wie zuhause, ob das an dem Barhocker gelegen haben mag?

Am nächsten Morgen standen wir zeitig auf, wir wollten noch vor 8:30 Uhr an der Botschaft sein. Die thailändische Botschaft in Vientiane ist regelmäßig völlig überfüllt, denn sie ist ein beliebter Ort für den berühmten Thai-Visarun. Nach Tuktuks suchten wir diesen Morgen gar nicht mehr, wir spazierten gleich schnurstracks drauflos.

Bereits um 8 Uhr fanden wir uns vor den verschlossenen Toren der Botschaft wieder. Dort warteten geschäftstüchtige Laoten, die einem bei der Visabeantragung behilflich sein wollten.

Passfotos hatten wir bereits, und die überteuerten Kopierer brauchen wir auch nicht – im Internet hatten wir gelesen, dass es im 1. Stock in der Botschaft einen frei zugänglichen Kopierer gibt, um die erforderlichen Kopien von unseren Pässen einzuholen.
Nur eine Hand voll Menschen wartete diesen Morgen, es scheint gerade keine „Visarun Saison“ zu sein.

Als die Tore geöffnet wurden strömten alle in die Botschaft, schnell suchten wir nach den auszufüllenden Formularen – übereifrige hatten diese bereits vor den Toren gekauft und ausgefüllt. Wie bei jedem Botschaftsbesuch hatten wir unsere eigenen Kugelschreiber dabei, die sich danach auch gleich weitere Touristen ausliehen.

Dann war es also soweit, endlich konnten wir unser Visum beantragen – doch was hören unsere Ohren da? Es gibt keinen Expressservice!? Zwei Touris vor uns ging es genau wie uns, gestern hatten sie die Botschaft an ihrem alten Standort gesucht und hatten somit die Öffnungszeiten verpasst – heute gabs kein Visum mehr, die Ausstellung dauert mindestens einen Werktag, da gibts kein vorbei. Hinter uns hörten wir noch weitere Touris fluchen. Heute war Freitag, das Visum konnten wir erst Montag wieder abholen. Wäre ja eigentlich kein Weltuntergang, würden Emma und Luke nicht morgen schon Richtung Vang Vieng und zum legendären Tubing fahren. Da wollten wir natürlich mit.

Geduldig warteten wir ab, bis nur noch wir Zwei in der Wartehalle waren, das wäre doch gelacht, die Menschen in Südostasien sind doch alle bestechlich, wir brauchen doch nur einen kleinen Stempel in unseren Pass.

Zwei Kanadier vor uns hatten es auf die energische, böse Variante versucht – das hatte nicht funktioniert. Wir versuchten es auf die nette, schleimische Art. Die Dame am Schalter war uns gegenüber gleich viel besser gestimmt und bedauerte, dass sie leider keinen Expresservice anbieten. Auch unser Angebot, dass wir dafür zahlen würden, schlug sie leider aus. Eine gute Nachricht hatte sie jedoch für uns – das thailändische Visum war gratis.

Bereits vor einem halben Jahr gab es das thailändische Visum kostenlos – um den Tourismus anzukurbeln. Nachdem die Touristenzahl wie gewünscht gesteigert wurde, wurde das Visum wieder kostenpflichtig. „Dank“ den Unruhen der „Rothemden“ gabs das Visum nun wieder kostenlos. Danke liebe Rothemden – durch euch hat sich jeder von uns 30 EUR gespart. :)

Wir ließen also unsere Pässe bei der Botschaft, morgen ging es für uns weiter nach Vang Vieng. Abholen würden wir die Pässe dann irgendwann Mitte nächste Woche ;)

Am selben Nachmittag machten wir uns gemeinsam mit Emma und Luke auf Erkundungstour. Wirklich viel zu sehen gibt es in Vientiane jedoch nicht und nachdem wir fast ganz Vientiane schon auf unserer Botschaftssuche erkundet hatten, schlugen wir gleich den Weg Richtung Markt ein – die sind immer wieder faszinierend.

Im süßen Reisebüro in einer kleinen Seitentür unseres Hostels, mit kleinem privaten Tempel vor der Tür, buchten wir unsere Bustickets nach Vang Vieng, natürlich zum Besten Preis in ganz Vientiane, denn wir waren ja Gäste des Hauses und kauften 4 Tickets auf einmal ;)

Am Samstag Morgen war es also soweit, endlich ging es nach Vang Vieng. So viel hatten wir schon vom legendären Tubing gehört und die Leute mit den bekannten „In the Tubing“ T-Shirts bewundert. Auch wir sollten bald den Nam Song River in unseren Reifen entlang treiben :)

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