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Als erstes das 3D-Modell

Bereits kurz nach dem Kauf unseres HZJ78 startete Daniel in einem 3D Programm, mit einer Grundstruktur des Innenraums unseres Autos.

Für unser erstes Modell hatten wir bereits mehr oder weniger genaue Vorstellungen. Dadurch, dass wir bereits auf unserer Weltreise monatelang in unserem Holden Jackaroo in Australien gelebt hatten, als auch weitere sieben Wochen in Neuseeland, hatten wir bereits ein wenig Erfahrung und wussten, was wir unbedingt wollten: Eine mehr oder weniger gemütliche Sitzfläche im Auto.

Auch wenn es oft heißt „das Overlander Leben spielt sich außerhalb des Autos ab“ können wir dies für uns nicht ganz bestätigen. Da wir uns unter anderem auch auf kalte und windige Gegenden (Kanada, Alaska, Chile, Patagonien,..) einstellen, werden wir sicher auch einige Zeit im Auto verbringen. Zusätzlich planen wir von unterwegs zu arbeiten, somit sollten wir auch mal einige Stunden durchgehend bequem sitzen können.

Die Sitzfläche sollte also aufgrund von Stauraum so hoch wie möglich sein, allerdings so niedrig, dass Daniel noch bequem (fast) aufrecht sitzen kann. Hier kommt uns unsere Größe zugute. :)

Unsere Vorstellung der Sitzgelegenheit wechselte mehrfach zwischen zwei gegenüber liegenden Sitzen, damit man sich auch mal gegenüber sitzt, und einer durchgehenden Sitzbank. Schließlich überzeugten uns Fotos von break-a-way.net, ihre Sitz/Liegebank sieht einfach super bequem für kalte Abende aus.

Mit der Zeit wurde auch immer klarer, welche Elemente wo geplant waren. Für die optimale Gewichtsverteilung wollten wir die Wasserkanister als auch die Elektrik hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz positionieren.

Hinter dem Fahrersitz sollte die hohe Fläche mit Küche und Stauraum positioniert werden, die Sitzfläche hinter dem Beifahrer. Zusätzlich wollten wir im mittleren Möbelstück auf der hohen Seite mit UTZ Kisten arbeiten (u.a. gesehen bei Matembezi), für die optimale Ausnützung und Stapelung der Kisten musste das Möbelstück immer tiefer geplant werden. Schlussendlich dachten wir, dass der hohe breite Schrank beim Eingang zu wuchtig wirkt, und positionierten die hohe Seite doch hinter dem Beifahrer. Nachteil ist nun der eingeschränkte Blick des Fahrers aus dem rechten Fenster. Wir hoffen, dass der tote Winkel mithilfe eines zusätzlichen Spiegels vermieden werden kann.

Ausbau des alten Innenausbaus und konkretes Abmessen

Bevor wir den alten Innenausbau ausgebaut hatten, wurde dieser noch genauestens für spätere Vegleichs-Maßstäbe vermessen und vor allem die Sitzhöhe getestet und notiert. Eine Verbraucherbatterie war im alten Ausbau bereits vorhanden, allerdings war diese nicht mehr in bestem Zustand und laut einem Elektriker der Kabelquerschnitt viel zu dünn.

Für den Ausbau suchten wir uns einen gemütlichen Parkplatz in München und schafften dies mit Hilfe von Klaus an einem Nachmittag.

Pappmodell

Parallel hatten wir bereits in unserem Wohnzimmer die Grundmaße des Innenraums mit Malertape abgeklebt und dort anhand Daniels erstem 3D Modell, Möbel aus Pappe gebaut und aufgebaut. Die erste Version aus Pappe war zwar mühsam zum Basteln, allerdings eine gute Entscheidung. Bei der Höhe der Möbel hatten wir uns völlig vermessen, bzw. den Boden des Bettes im Hochdach nicht beachtet. Somit musste der Hochschrank um fast 10cm gekürzt werden.

Zusätzlich hatten wir auch die Schräge des Fahrersitzes etwas unterschätzt und die Möbel mussten nochmal etwas in der Länge gekürzt werden.

Das Material

Nach viel Recherche für das potentielle Material unseres Innenausbaus waren wir auf 4×4 Innenausbau und Knut Hildebrandt gestoßen. Gegen eine geringe Kaution kann man dort ein Demopaket von den verfügbaren Solidplex-Platten in diversen Farbmustern anfordern. Die beliebtesten Farben und Farbkombinationen gibt es dort direkt lagernd, etwas ausgefallenere Farben oder Farbkombinationen können auch problemlos bestellt werden, diese haben allerdings eine längere Lieferzeit und sind nur als große Platten (245 x 125 cm) verfügbar.

Nachdem wir relativ zeitnah starten wollten entschieden wir uns für eine „Standard“-Kombination von grau-blau. Außen grau – innen blau.

Nach der Entscheidung für das Material war nächster wichtiger Punkt die Menge. Dafür gibt es auf der Website von 4×4 Innenausbau super praktische Excel Dateien zum gratis Download. Als Auswahl gibt es verschiedene Standard-Boxen, z.b. ein normaler Quader mit einfacher Klappe, oder auch mit 2 Klappen. Dort gibt man die Maße Länge, Breite und Höhe ein, und die Excel Datei spuckt alle notwendigen Infos aus. Dies bedeutet qm der Platten, Länge der Aluprofile, Länge der Serviceklappenprofile, Anzahl der Eckstücke, Scharniere, usw. Wirklich ein super Service, der jedem enorm viel Zeit erspart.

Das ganze sieht dann in etwa so aus wie im Bild. Daniel der Perfektionist hat alles noch ein bisschen gepimpt, mit passender Grafik um welche Box es sich handelt und einer Gesamtübersichtsseite, inkl. der 30% Verschnitt welche man beim Kauf des Materials unbedingt beachten sollte.

Um den Verschnitt der Platten so gering wie möglich zu halten, haben wir das Programm Woodworks verwendet. Dort gibt man einfach die Originalplatten, ev. vorhandene Reststücke ein, als auch die benötigten Maße der Platten. Nach ein paar Klicks werden einem diverse Zuschnittmöglichkeiten vorgeschlagen, als auch der Prozentanteil des Verschnitts angegeben.

Kauf der Materialien

Als wir den Plan unseres 3D-Modells wirklich finalisiert hatten und alle Maße in die Excel Tabelle übertragen worden waren, fuhren wir nach Pfeffenhausen zu 4×4 Innenausbau. Nach telefonischer Voranmeldung warteten Knut und seine Frau Silke bereits auf uns und zu allererst Stand ein Beratungsgespräch auf dem Programm.

Wir zeigten Knut unsere Pläne, er gab uns diverse wertvolle Tipps und beantwortete geduldig unsere nie endenden Fragen. Vor allem zur Verarbeitung der Materialien, wie die Profile am Besten gesägt werden, und unser Boden umgesetzt werden soll gab er uns wirklich wertvolle Tipps. Um ca. 11 Uhr waren wir in der Werkstatt angekommen und gegen ca. 18 Uhr fuhren wir vollbepackt wieder nach München.

Inspirationen

 

P.S. Manch Einem mag es aufgefallen sein, dass wir mehrfach auf 4×4 Innenausbau verlinken. Wir werden dafür nicht gesponsert oder bezahlt, sondern sind einfach mit dem Service und Produkt mehr als zufrieden!

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