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940 km nach Dünkirchen – und das bei 100 km/h Reisegeschwindigkeit

Unsere Fähre von Dünkirchen nach Dover ging Sonntag um 08:00 Uhr morgens, somit wollten wir Samstag recht früh in München starten, die Nacht in Dünkirchen am Hafen verbringen, und ausgeschlafen nach England starten. Natürlich schafften wir es wieder einmal nicht rechtzeitig ausser Haus zu kommen, kamen dann noch auf die Idee das Auto zu waschen und erreichten den Hafen von Dünkirchen somit nach einigen Kaffee-Stops erst um 4 Uhr früh. Am Hafengelände von Dünkirchen wurde das Auto auch noch einmal relativ günstig vollgetankt. Unser 150 Liter Zusatztank sollte uns ein paar Tankstopps in England ersparen. :)

11,5 Stunden hatten wir für die 940 Kilometer gebraucht, um Benzin zu sparen liegt unsere Reisegeschwindigkeit bei 100km/h – und so reihten wir uns zwischen den LKWs auf der rechten Fahrspur ein. :)

Für die Überfahrt hatten wir uns aus kostengründen für DFDS Seaways entschieden. Die Überfahrt kostete uns für 2 Personen und ein „Auto hoch“ 52,00 €, der Eurotunnel hätte dreimal soviel gekostet.

Beim Check-In bekamen wir optional eine frühere Fähre gegen 06:00 Uhr angeboten, da sagten wir natürlich nicht nein. Also folgte ein kurzer Power Nap am Parkplatz direkt vor dem Check-In Gebäude, wo man übrigens recht gut übernachten kann, bevor es zur Passkontrolle und zum Boarding ging. Das verlief alles überraschend schnell und schon konnten wir uns in der uns zugewiesenen Warteschlange einreihen.

Ca. zwei Stunden dauerte die Überfahrt, welche wir im Restaurant Bereich bei einem heißen Kaffee verbrachten bis es Steffi bei dem schönen Ausblick auf die Kalksteinklippen von Dover nicht mehr im warmen aushielt und nach außen in den Kalten Nieselregen musste.

Gleich zu Beginn unterlief uns natürlich ein totaler Anfängerfehler. Wir hatten vergessen die Handbremse anzuziehen. Bei dem ruhigen Wellengang zwar nicht wirklich ein Problem, Daniel ging dann vorsichtshalber doch mit Begleitung von einem aus der Crew aufs Fahrdeck und zog die Bremse an – und war nicht der Einzige. ;)

Die Kreidefelsen von Dover

Das Verlassen des Decks verlief wieder ganz geordnet, doch jetzt hieß es erstmal Konzentration, rein in den Linksverkehr und das gleich mit unzähligen Kreisverkehren. Nachdem wir noch nicht wirklich wussten wohin wir nun fahren wollten, ging es als erstes gleich hoch zum Lookout über dem Hafen, um uns ein wenig zu sortieren. Dabei hatten wir nur ein paar ausgedruckte Blogbeiträge, die wir die zwei Tage zuvor noch gefunden hatten, und eine Offline Map auf dem Handy.

Auf dem Weg nach Rye

Rye

Unser erstes Ziel für heute war das mittelalterliche Städtchen Rye in East Sussex über die Küstenstraße A259. Hier wollen wir eine kleine Pause einlegen, brunchen und den Start in den Urlaub genießen. Doch gleich zu Beginn bei der Parkplatzsuche sind wir etwas enttäuscht, die befürchteten 2m (hohen) Einfahrtsbeschränkungen für Parkplätze gibt es wirklich an jeder Ecke. Da Wild Campen in England verboten ist, wird durch diese Höhenbeschränkung Wohnmobilen und Bussen gleich schon das Parken verwehrt, vermutlich ein sehr effektiver Schutz gegen Wildcamper, aber bei der Parkplatzsuche etwas nervig. Etwas außerhalb fanden wir einen Parkplatz, spazierten in das Zentrum und suchten uns erstmal ein typisches kleines Café mit Innenhof.

Der Ort Rye erschien uns wie ein kleines Städtchen aus dem Fernsehen. Vor allem die Mermaid Street, vermutlich die bekannteste Straße in Rye, mit dem Kopfsteinpflaster und süßen Backstein- oder Fachwerk Häuschen hatte es uns angetan. Ein weiteres schönes Detail sind die aufwändigen Namensschilder der Häuser mit malerischen Namen wie z.B. „Christmas Cottage“ oder „Neptune Cottage“.

Hastings

Von Rye fuhren wir weiter nach Hastings. Hier schlenderten wir an der Strandpromenade entlang und es wurde ein Reiseführer für Cornwall und Devon besorgt.

Seaford

Bald ging es schon wieder weiter, auf die Suche nach einem geeigneten Schlaf- und Stellplatz für die Nacht. Durch den verlorenen Schlaf in der letzten Nacht waren wir doch relativ k.o. und machten es uns im Buckle Holiday Park in Seaford bequem. Irgendwie passten wir mit unserem 4×4 nicht ganz in die Reihe der Wohnwägen, doch hier gefiel es uns. Der Campingplatz liegt (mehr oder weniger) windgeschützt von einer kleinen Düne direkt am Strand. Am östlichen Ende des Strandes ragen die weißen Kreidefelsen in die Höhe, der Strand selbst ist riesig, sauber, und bis auf die Temperaturen, wirklich einladend.

Zum Abendessen suchten wir uns in Seaford ein Fish’n’Chips Restaurant, bestellten uns zwei große Portionen und genossen diese in der Abendsonne am Strand.

Birling Gap

Ausgeschlafen fuhren wir am nächsten Tag zu den Kreidefelsen im Seven Sisters Country Park. Unser erster Stop war am Birling Gap, mit Blick auf die Seven Sisters. Ein Parkplatz befindet sich direkt am Rand der Klippen und über eine Treppe kommt man hier bequem zum Kieselstrand hinunter.

An der Beachy Head Road

Beachy Head

Die Kalksteinfelsen am Beachy Head in der Nähe von Eastbourne sind mit 162 m die höchsten von Großbritannien. Von hier hat man wieder einen wunderschönen Ausblick auf die Klippen mit seinem einsamen Leuchtturm.

Gekleidet haben wir uns in England immer nach dem Zwiebelsystem. Ohne Sonne ist es ganz schön eisig, sobald die Sonne draußen ist, ist es schon deutlich wärmer, doch der kalte Wind bringt einen immer noch zu frieren. Stoppt dieser allerdings für kurze Zeit, ist es Zeit für kurze Ärmel.

Wind gab es immer genug, selbst die Bäume wachsen hier schief. ;)

Brighton

Über die atemberaubende Küstenstraße fuhren wir weiter nach Brighton. Aufgrund der 2m Höheneinschränkung mussten wir wieder etwas außerhalb parken. Als wir gerade Münzen für die teure Parkuhr suchten (3,5 Pfund die Stunde) kam ein Tourist auf uns zu. Er gab uns den Tipp auf die andere Straßenseite, also stadtauswärts zu wechseln, dort würde das Parkticket nur ein Drittel kosten.

Also wechselten wir auf einen Parkplatz stadtauswärts und siehe da, die Stunde kostete wirklich nur knapp ein Pfund.

In Brighton verschlug es uns natürlich gleich auf das Pier. Auf dem Pier selbst ist eigentlich ein Jahrmarkt, mit Restaurants, Achterbahnen und einer Spielhalle mit Millionen von Minions an jeder Ecke, nervigen Soundeffekten und quietschenden Kindern, hier suchten wir eiligst wieder den nächsten Ausgang. :)

Wir schlenderten noch ein wenig durch die Stadt, genossen wieder mal eine kleine Kaffeepause und beobachteten die Leute.

Seaford Head

Wieder zurück in Seaford machten wir noch einen Abstecher zum Seaford Head. Fast kein Mensch soweit das Auge reicht, auf den Feldern Schafe und wilde Hasen, die Kreidefelsen im Hintergrund und ein einsamer Surfer im Meer. Hier gefiel es uns.

Nach zwei nassen und windigen Nächten am Buckle Holiday Park zog es uns weiter nach Westen.

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