Kuta Lombok – Indonesien #4
12 August 2015
Das 11. OTA Globetrotter-Rodeo am Erzberg
02 September 2015

Phase 1 unseres Innenausbaus ist (fast) fertig

 

Werkbox3

Lange Zeit hatten wir nach einer Schrauberhalle gesucht, in welche wir uns zum Bau unserer Möbel einmieten wollten. Ein paar solcher Möglichkeiten gibt es in München zwar, manche waren allerdings zeitlich sehr begrenzt, andere weit über unserem Budget.

Durch Zufall fand Daniel im Internet die Website der Werkbox3, einer offenen Werkstätte für Jedermann, auf dem Gelände der Kultfabrik. In der 400 qm großen Halle kann man sich einmieten, das vorhandene Werkzeug und die Geräte können mitbenutzt werden. Doch das allerbeste: Die Werkbox ist 24/7 geöffnet, hier können wir Aluprofile selbst um 3 Uhr früh noch sägen, und sind vermutlich trotzdem nicht die lautesten in der Umgebung – zumindest am Wochenende.

Anfangs wussten wir nicht, was wir von der Werkbox3 erwarten sollten, doch wir waren gleich positiv überrascht. Vor Ort waren auch einige professionelle Handwerker, und nicht nur Hobbybastler wie wir, welche immer mit Rat und Tat zur Seite standen.

Wie im letzten Bericht bereits erwähnt, waren die Pläne für unsere Möbel fertig, das Material gekauft, nun musste es nur noch gebaut werden. Und das alles ein bisschen unter Zeitdruck, denn für unseren Testurlaub im Juli dieses Jahres musste alles fertig sein.

Step für Step Anleitung

Hier eine kleine Anleitung für Boxen nach dem angepassten Adam Hall Prinzip. Man sollte allerdings beachten, dass wir keineswegs Profis sind, aber natürlich trotzdem versucht haben unsere Boxen so gut wie möglich hinzubekommen. :) Und wenn wir einmal nicht mehr weiter wussten, wurde das Handy rausgeholt und auf der Website von 4×4 Innenausbau nachgeschaut. Wie sowas beim Profi aussieht, zeigt übrigens dieses Video recht gut.

Eigentlich war der Plan die Erstellung einer Box von Anfang an durch zu dokumentieren, doch vor lauter Arbeitseifer schafften wir es nicht, eine einzige Box komplett durchgehend zu fotografieren. :D

Werkzeug

  • Kreissäge / Handkreissäge
  • Stichsäge
  • Kapp- / Gehrungssäge mit Multicut Blatt
  • Akkubohrer
  • Nietvorsatzgerät für Akkuschrauber, oder Nietzange
  • ein Holzbrett mit perfektem rechten Winkel, für die Aussrichtung der Boxen
  • Gummihammer
  • Schleifpapier
  • Maßband

 

Die Box

1. Zuschnitt und Abschleifen der Platten

2. Zuschnitt der Eckprofile und anschließendes Feilen

Nach einem Tipp von Knut haben wir die Eckprofile nicht Box für Box einzeln zugeschnitten, sondern anhand der Maße der ersten Box die Höhe und Tiefe für die ganze Reihe zugeschnitten. Somit sind die Boxen einer Reihe definitiv exakt gleich hoch und gleich tief.
Die Ränder der Profile sollten relativ gut gefeilt werden, ein paar mal waren wir nicht ganz so genau und die Kunststoffecken ließen sich nur mit Gewalt verbinden.

3. Als Erstes die Bodenplatte

Profile, Ecken und zugeschnittenes Brett zusammenstecken und alles im rechten Winkel ausrichten. Die Löcher für die Nieten markieren, bohren und schließlich nieten.

Die Position der Nieten markierten wir einheitlich bei allen Boxen 2,5cm vom Eck entfernt um ein regelmäßiges Bild zu erhalten. Vor dem Bohren überklebten wir diese mit Malerkrepp, da sonst die beim Bohren entstehenden Aluspäne die Profile zerkratzten. Bei einer Klappe sollte allerdings die Position der Scharniere beachtet werden, dabei muss die ein oder andere Niete auch mal etwas abweichen. :)

4. die restliche Wände der Box

Nach der vernieteten Bodenplatte werden die restlichen Wände komplett zusammengesteckt, danach wird Wand für Wand im rechten Winkel ausgerichtet und vernietet.

5. Buchenholzleiste für die Klappe

Zuschnitt und vernieten der massiv Buchenholzleiste, welche als Auflageleiste für Klappe dient.

Die Klappe

1. Serviceklappe

Serviceklappenprofile im 45° Winkel zuschneiden. Danach an dem letzten Stück der Solidplex-Zuschnitte im rechten Winkel anlegen, alles z.B. mit Malerkrepp fixieren, damit beim Nieten nichts verrutscht. Löcher bohren und vernieten.

Beim Anzeichnen der Nieten ist bei der Serviceklappe die Positionierung der Scharniere und des Hebelverschlusses zu beachten.

2. Scharniere und Hebelverschluss für die Serviceklappe

Für das Markieren der Scharniere und Hebelverschlüsse bekamen wir von 4×4 Innenausbau selbstklebende Schablonen. Diese einfach an die gewünschte Position anbringen, Löcher bohren, bzw. den Platz für den Hebelverschluss mit einer Stichsäge aussägen, diese anbringen und fertig.

Die erste Box ist fertig!

Auf unsere erste Box waren wir natürlich super stolz. Nicht selten blieben wir bis weit nach Mitternacht in der Werkbox und versorgten uns dort mit Instant Nudeln, oder Pizza aus der Kultfabrik.

Ein Vorteil erst spät in der Nacht nachhause zu fahren war definitiv der Münchner Verkehr, ein leerer Mittlerer Ring ist doch eine Seltenheit. Dafür macht es umso weniger Spaß um 4 Uhr morgens noch auf Parkplatzsuche zu gehen. ;)

Die Möbel auf der Fahrerseite gingen „relativ“ schnell. Die Beifahrerseite war allerdings um einiges schwieriger. Bis auf der Spülenschrank, wichen unsere Vorstellungen von den Standard Boxen im Excel Sheet ab, und wir mussten selber kalkulieren und planen, wie groß welche Platten und Profile sein müssten. Mehr oder weniger hat das auch ganz gut funktioniert, raubte uns allerdings ein paar Nerven. :)

Die Radkastenbox hat vorne z.B. keine Türen, und UTZ Boxen werden auf Einlägeböden platziert. Hinter den Boxen (Tiefe von 30 cm) wurde eine Querwand positioniert und man kann durch eine Klappenöffnung von oben auf den so entstandenen Stauraum zugreifen. Eigentlich dachten wir wäre dies ein super Platz für das Fotostativ und die Timelapse Schiene, vermutlich wird hier aber das gesamte Werkzeug mit Abschleppseil, Wagenheber usw. untergebracht.

Die Box hinter dem Beifahrersitz wird die komplette Elektrik beinhalten, mit Verbraucher Batterien, Batterieladegerät, Solarregler, Batteriecomputer, diverse USB und 12V Anschlüsse, als auch passende Akku-Ladegeräte.

Aufgrund der Form der Karosserie mussten die zwei Boxen hinter den Sitzen noch ein wenig angepasst werden. Zusätzlich musste aufgrund des Radkastens ein relativ großes Loch in unseren „Spülenschrank“, der große Schrank an der Hecktür, gesägt werden.

Weitere Impressionen

Und fertig eingebaut!

Die finalen Fotos sind noch nicht ganz perfekt. Entweder es fehlt der Hochschrank, oder es war noch kein PVC Boden verlegt.

Da aktuell noch einige offene Baustellen sind, wie z.b. neue Innenverkleidungen, Abschlussleiste, Einlageböden, Elektrik und Wasser, neue Vorhänge und Polster ist alles doch noch nicht ganz fertig. Ein finales Foto wird irgendwann mal aktualisiert oder wird es in einem anderen Post zu finden sein. :)

 

Eingebaut wurden die Möbel übrigens auf dem Olympiapark-Parkplatz. Unser Monat in der Werkbox war abgelaufen, und sonst haben wir leider keine Möglichkeit zu werkeln.

Gleichzeitig wurden auch unsere Reifen gewechselt, das alles lässt sich dort super umsetzen. ;)

Join the discussion 9 Comments

  • Chris sagt:

    Sehr sehr cool!!! Freu mich schon, wenn ich mal eine Runde mitfahren darf ;-)

    Wunderschöne Reisen wünsche ich euch damit – und haltet uns am Laufenden!

  • Steffi sagt:

    Das ist ja richtig klasse geworden! Herzlichen Glückwunsch, sieht wirklich super aus! Macht ihr links noch Polster drauf? Und wo ging der Testurlaub hin? Ist alles so geworden, wie Ihr Euch das vorgestellt habt? Schöne Reisen, Steffi

    • Hallo Steffi,
      vielen Dank :) .. Aktuell gibt es noch ein paar offene Baustellen, Polster fehlen noch definitiv, als auch das Notfallbett / Aufhängemöglichkeit für ein Brett im Gang. Der ganze Innenausbau hat insgesamt doch etwas länger gedauert und aktuell haben wir gerade ein paar Wochen Pause eingelegt. Nachdem Knut von eurem Ausbau erzählt hatte, den ihr zu viert in 2,5 Tagen geschafft habt, waren wir bzgl. Zeitschätzung etwas zu optimistisch. ;)
      Der Testurlaub sollte eigentlich nach Norwegen gehen, aber aufgrund von Zeitmangel ging es dann doch nach Südengland. Bis jetzt sind wir mit dem Ergebnis super zufrieden, freuen uns aber auch schon darauf, wenn alles richtig fertig ist. :)
      Liebe Grüße, Steffi und Daniel

  • Klaus sagt:

    Hallo ihr zwei Handwerksmeister,

    wirklich toll. Sieht irgendwie ganz einfach aus :) . Täuscht aber sicher.
    Wie macht ihr das eigentlich mit den Installationen, Wasser und so ?
    Freue mich schon auf die Fortsetzung.
    Fahrt Ihr nach Storndorf am Freitag?

    Viele Grüße
    Klaus

    • Hallo Klaus,
      wir sind ab Freitag Abend beim Buschtaxi Treffen, fährst du auch hin?
      Die Wasserinstallationen folgt als nächstes, eventuell schaffen wir das noch im Oktober.
      Die Elektrik ist fast fertig, die haben wir allerdings beim Profi machen lassen.
      Viele Grüße,
      Steffi und Daniel

  • Martin sagt:

    Servus Ihr 2, Jahre später hab ich eine Frage: wie habt Ihr die Möbel am Auto befestigt? Nur auf der Grundplatte? Eventuell mobil zum Rausnehmen? Bin gerade in der gleichen Situation und such nach einer eventuell Art zum Rausnehmen.

    Danke und Grüße
    Martin

    • Hallo Martin,
      wir haben die Möbel mit Einschlagmuttern und Gewindeschrauben in der Grundplatte befestigt. Nachdem die Einschlagmuttern aber in der Rückseite montiert werden müssen, war das recht umständlich mit abmessen, einzeichnen und montieren. Die Siebdruckplatte haben wir mehrmals rein- und rausgehoben. Beim nächsten Mal würde ich einfach Einschraubmuttern von oben einschrauben und zusätzlich verkleben. Jedes Möbelstück ist jetzt mit 4 – 6 Schrauben in der Bodenplatte befestigt und kann herausgenommen werden. Zusätzlich sind die Möbel auch noch untereinander verschraubt.
      In der Praxis sieht es so aus, dass die Möbel der Beifahrerseite immer drin bleiben. Hier ist Elektrik und Wasserinstallation verbaut. Das wäre zu umständlich. Die Sitzbank auf der Fahrerseite lässt sich aber in ca. 15 Minuten komplett rausnehmen. Im Post „Der neue Boden für unseren Land Cruiser“ sind ein paar Bilder. In diesem Bild kann man die Einschlagmuttern erkennen:
      https://www.wir-sind-dann-mal-weg.com/wp-content/uploads/HZJ78_Einbau_2995.jpg

      Generell finden wir die Lösung mit Einschlagmuttern bzw. Einschraubmuttern und Option zum Rausnehmen sehr praktisch.

      Viel Spaß noch beim Ausbau!
      Daniel

  • Ernst sagt:

    Servus Steffi & Daniel,

    erstmal vielen Dank für Euere informativen Beschreibungen zum Innenausbau. Vielleicht freut es Euch ja, dass die noch Jahre später begierig gelesen werden … ;-)

    Habe eine grundsätzliche Frage zur Raumaufteilung: wie tief habt ihr die Boxen auf der Fahrer- / Beifahrerseite gemacht und wie breit ist der Mittelgang bei Euch geblieben?

    Vielen Dank im Voraus für Euere Antwort!

    Gruß Ernst

Leave a Reply