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Varanasi

Nach 9 Stunden Wartezeit am Bahnhof und einer 17-stündigen Zugfahrt kamen wir endlich in Varanasi an. Nachdem wir all unsere Habseligkeiten im Hostel abgelegt hatten gings auch schon auf Erkundungstour.

Varanasi liegt am Ganges und gilt als die heiligste Stadt des Hinduismus. An den Ufern des Flusses sind unzählige Plätze mit Stufen, die ins Wasser führen – auch „Ghats“ genannt.

Hierher kommen Leute um zu beten, im heiligen Wasser des Ganges zu baden, ihre Wäsche zu waschen, bzw. waschen zu lassen, Blumen- und Opferketten im Wasser treiben zu lassen oder einfach nur an den Treppen zu relaxen.

Außer den Pilgern kommen auch viele ältere Menschen nach Varanasi, um hier ihre letzten Lebenstage zu verbringen – es gilt als besondere Ehre seinen Leichnam am Manikarnika Ghat verbrennen zu lassen. Hier werden 24 Stunden am Tag öffentlich Tote verbrannt, zwischendrin findet man Kühe und Hunde, Einheimische und neugierige Touristen.

Dieses Ghat liegt aber nicht wie vielleicht erwartet ein Stückchen außerhalb der Stadt, sondern befindet sich relativ zentrumsnah, sodass wir bereits am ersten Tag, bei unserer Erkundungstour, zufällig darauf gestoßen sind. Auf der einen Seite werden also Leichen verbrannt während ein paar Meter weiter Gläubige im Fluss baden. Da es außerdem einer der heiligsten Orte Indiens ist, ist fotografieren strengstens verboten.

 

Jeden Abend findet im Zentrum von Varanasi die Zeremonie Agni Pooja statt. Eine Gruppe von Priestern verehrt die Gottheit Shiva, den Fluss Ganges und das gesamte Universum.

An unserem 3. Tag in Varanasi haben wir früh morgens eine Bootstour am Ganges gemacht. Hier treibt man mit hunderten anderen Touristen dem Sonnenaufgang entgegen, während man beobachten kann, wie Varanasi buchstäblich erwacht. Wie bereits oben erwähnt wird hier gebetet, gebadet, gewaschen, Wasserkanister mit dem heiligen Wasser aufgefüllt und sogar Zähne geputzt. Und das obwohl der Ganges einer der schmutzigsten Flüsse Indiens ist, meistens gleicht der Fluss eher einem Abwasserkanal – mit faulendem Abfall, Kot und Leichenteilen.

In Europa darf „sauberes“ Badewasser 500 Fäkalbakterien auf 100ml Wasser enthalten. Der Ganges schafft laut Lonely Planet stolze 1,5 Millionen auf 100ml!!!!

Für die Gläubigen gilt das Wasser dennoch als reinigend, zumindest für die Seele.

Hier sind zwei Ghats zu sehen, an denen die Feuerbestattungen gerade stattfinden.

Sadhus – heilige Männer auf Wanderschaft

Sadhus haben das weltliche Leben aufgegeben, um sich einem völlig religiösen, asketischen Leben hinzugeben. Sie leben ohne Familie, ohne Eigentum und ohne Pflichten. Sie leben ausschließlich von Spenden.

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