Zurück in Kanada
16 April 2017
Icefields Parkway und der Okanagan Lake
18 May 2017
26. Oktober 2016 – 2. November 2016

Bereits seit Wochen ist Daniel ganz nervös und wir freuen uns auf den Besuch von David, Daniels „kleinem“ Bruder. Genauer gesagt seit ungefähr 1 Monat, als wir erfuhren, dass er sich für ein Work and Travel Visum in Kanada beworben hat, und auch akzeptiert wurde.

Also bereiten wir alles für seine Ankunft vor, kaufen ein, räumen auf und los geht es zum Flughafen in Vancouver. Die Minuten ticken vorbei, die Stunde Verspätung des Fliegers kommt uns ewig vor, und da ist er endlich.

Als Gepäckstück hat er eine rosa Ikea Tasche, einen großen Backpack hat er nicht dabei, denn endlich können wir so zumindest einen unserer Rucksäcke loswerden, mit denen wir nach Halifax geflogen sind. Natürlich ohne uns damals Gedanken gemacht zu haben, wo wir diese im Auto verstauen sollen. ;)

Zu Dritt geht es hinaus aus Vancouver und auf dem Sea-to-Sky Highway bis zum Cat Lake, wo wir Davids Ankunft mit ein paar Bier feiern. Die nächsten Wochen wird es etwas enger in unserem Auto, wir beide schlafen oben im Klappdach, und David unten auf unserem „Notfallbett“.

Auf dem Sea to Sky Highway Richtung Rockies

Auf dem Highway 99, auch bekannt als der Sea-to-Sky Highway, fahren wir Richtung Osten. Wir stoppen für eine kurze Wanderung an den Brandywine Falls, und für die lange Wanderung zu allen drei Seen im Joffre Lakes Provincial Park ist es leider schon zu spät. Also begnügen wir uns mit nur einem von drei Seen und dieser ist eine Augenweide.

Übernachtet wird auf der Cinnamon Recreation Site direkt neben dem Sea-to-Sky Highway, wo wir schon letzte Woche auf dem Weg nach Vancouver gehalten haben. Trotz des vielen Regen in den letzten Tagen probieren die Jungs ein Feuer zu machen, und selbst als sie schließlich auf ein Feuerzeug umsteigen, müssen sie sich eingestehen, das ganze Holz ist leider viel zu feucht. Ein anderes Mal.

Jasper National Park und die Maligne Lake Road

Nach drei Tagen kommen wir in Jasper in den Rocky Mountains an. Jasper und der Alpenflair gefallen uns auf Anhieb. Auf der Maligne Lake Road stoppen wir am traumhaften Medicine Lake. Das spannende an diesem See ist der um 20 Meter wechselnde Wasserspiegel – im Sommer wirkt dieser See, wie jeder andere See im Jasper National Park, doch ab Oktober verschwindet das Wasser und schlussendlich bleibt nur noch ein kleiner Bach übrig.

Hier sehen wir auch endlich unsere erste Herde Dickhornschafe (Bighorn Sheeps), welche an den vorbeikommenden Autos versuchen das Salz abzulecken.

Am Ende der Maligne Lake Road befindet sich der Maligne Lake, einer der berühmtesten Seen der Rocky Mountains. Zur Spirit Island, der Halbinsel im See schaffen wir es leider nicht, denn diese ist nur mit Bootstour, Kajak oder einer sehr langen Wanderung erreichbar.

Wir entscheiden uns für die 3,5 Kilometer lange Wanderung zum Moose Lake, und mit ein paar Umwegen verlaufen wir uns auch mal kurz auf dem Weg zurück zum Auto.

Die Campingplätze um Jasper haben um diese Jahreszeit alle schon geschlossen und so bleiben wir für die Nacht am Parkplatz des Edith Lakes. Am nächsten Morgen bietet dieser einen wundervollen Anblick, langsam steigt Nebel vom See auf. Ein paar Fischer kommen vorbei und nutzen diesen Morgen um noch ein letztes Mal in dieser Saison zu fischen, ab morgen ist der See für den Winter gesperrt.

Nach einem frostigen Abstecher am Maligne Canyon genießen wir unser Frühstück mit Blick auf den spiegelglatten Pyramide Lake.

Wir können uns noch erinnern, als wir 2011 in Neuseeland waren, haben wir überall mühsam nach einem „Mirror Lake“ gesucht, einem spiegelglatten See, in dem Sich das Bergpanorama spiegelt – so wie man die Fotos aus den Werbebroschüren kennt. Hier in Kanada, so kommt uns vor, ist jeder See ein solcher. Noch einmal verschlägt es uns nach Jasper Stadt, um unsere Vorräte aufzufüllen, ein Blick in die Käsetheke lässt uns erschaudern – ein abgehackter Fuß. Wir haben gestern Abend doch tatsächlich Halloween verpasst.

Icefields Parkway

Der Icefields Parkway führt durch den Jasper und Banff Nationalpark und gilt als eine der schönsten Straßen der Welt. Immer wieder gibt es entlang dieser Strecke etwas zu sehen: Wasserfälle, Gletscher, Seen, Flüsse und Schluchten. Wanderungen gäbe es unzählige und man sollte unbedingt ein paar Tage für diese Gegend einplanen.

Wir stoppen an den grandiosen Athabasca und Sunwapta Falls und staunen. Es ist eiskalt und bewölkt und langsam fängt es auch an zu schneien. In den Tiefen rauscht das eisige Wasser vorbei und wir bewundern die vielen Eiszapfen.

Die Rocky Mountains sollen im Sommer nur so von Touristen bevölkert sein, kein Wunder bei dieser grandiosen Landschaft und der Präsenz von Kanada in den Social Media Kanälen. Doch dies alles erleben wir nicht mit, die Hauptsaison ist schon lange vorbei, die Temperaturen fallen täglich, und bald kommt der große Schnee. Auf den Parkplätzen sind wir somit immer so gut wie alleine, ganz selten sehen wir andere Touristen.

Nachdem die Campingplätze entlang des Icefields Parkway leider alle schon geschlossen haben, und wild campen in den Nationalparks verboten ist, weichen wir auf eine wunderschöne Recreation Site am Saskatchewan River aus. Fast auf halber Strecke, zwischen Banff und Jasper liegt diese Recreation Site und hier gefällt es uns so gut, dass wir gleich ein paar Nächte bleiben.

Von hier ist es auch nicht weit zum Columbia Icefield, einem der Highlights in den kanadischen Rocky Mountains. Dieses Eisfeld ist eine der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises, und acht große Gletscher befinden sich hier.

Vom Icefield Parkway machen wir uns auf die Wanderung zum Fuße des Athabasca Glaciers. Die Straße zum Gletscher selbst ist bereits für den Winter geschlossen, doch es gibt die Möglichkeit über einen 1,8 Kilometer langen Trail durch das Geltschervorfeld direkt zum Gletscher zu gelangen. Im halben Schneesturm machen wir uns auf den Weg, vom Trail weit und breit keine Spur, also einfach der Nase nach. Den Gletscher selbst können wir vor uns nur erahnen, riesig und beeindruckend. Doch das Eis ist unter einer frischen Schneeschicht verborgen. Auch die lustigen Explorer-Busse sehen wir, die hier auf ihren Einsatz in der nächsten Saison warten.

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