Übersicht Brasilien
Eigentlich stand Brasilien nicht auf unserer Liste. Das Land ist einfach zu groß und es gibt zu viel zu sehen. Wir wollten es beim nächsten Südamerika Trip bereisen. Begeistert von Pantanal- und Jaguarfotos haben wir in Bolivien aber kurzerhand entschieden doch einen „kleinen Loop“ durch das Pantanal zu machen. In knapp zwei Wochen haben wir somit einen sehr kleinen Teil Brasiliens erkundet, bevor wir wieder nach Bolivien umkehrten. Im nördlichen Pantanal ging es entlang der Transpantaneira auf 147 unbefestigten Kilometern über nicht weniger als 122 Brücken nach Porto Jofre. Bereits diese Strecke begeisterte uns und war den doch recht großen Umweg nach Brasilien wert. Neben einigen spannenden Holzbrücken konnten wir hunderte Caimane, viele Wasserschweine, Ameisenbären, Nasenbären, einige Jabirus, sowie eine Anaconda sehen! Auf einer Bootstour entlang des Rio Sao Lourenco und seinen kleinen Seitenarmen hatten wir dann das Glück acht Jaguare beobachten zu können. Was für ein Erlebnis!
Aus Zeit- und Kostengründen entschieden wir uns gegen die Fähre entlang des Rio Paraguays nach Corumba, sondern fuhren an zwei langen Fahrtagen um das große Überschwemmungsgebiet herum in dessen südlichen Teil. Nach einem kurzen Stopp im schönen Bonito mit seinen kristallklaren Flüssen ging es dann entlang der Estrada Parque und somit im südlichen Pantanal wieder auf Tiersuche. Der Wasserstand war hier noch deutlich höher, große Teile und ganze Farmen noch überschwemmt und die Tiere daher spärrlicher, aber trotzdem faszinierend. Steffi erblickte dann noch kurz einen Jaguarundi, welcher hinter unserem Fahrzeug schnell die Straße überquerte. Kurz vor Corumba fingen wir uns einen Platten ein – den Zweiten der bisher über zweijährigen Reise – welcher aber schnell und preiswert beim nächsten Reifenflicker um die Ecke gefixt wurde. Anschließend hieß es auch schon wieder „Tschüss Brasilien, Hallo Bolivien“.
Der kleine Loop in Brasilien umfasste schlussendlich knapp 2.200 km, inklusive dem Hin- und Rückweg auf bolivianischer Seite kamen wir insgesamt auf stolze 3.427 km für das kurze Pantanal Abenteuer. War es das wert? Auf jeden Fall!
Nach Bolivien war Brasilien spürbar anders. Es wirkt westlicher, wohlhabender, ist aber auch teurer. Man kann an den Tankstellen wieder problemlos tanken, die meisten besitzen Duschen, ein Restaurant und kostenloses WiFi. Auch hier waren die Menschen sehr freundlich, allerdings konnten wir aufgrund der Sprachbarriere nur sehr wenig bzw. schwierig kommunizieren. Unser Spanisch ist noch immer sehr überschaubar, das hier notwendige Portugiesisch nicht vorhanden. Und kaum jemand spricht in dieser Region Englisch, aber mit Spanisch, Portugiesisch, Hand und Fuß haben wir uns dann irgendwie verständigt. :)
Fakten:
- 12 Tage
- Campen: 7 gratis Nächte / 5 bezahlte Stellplätze
- 2.169 Kilometer
- 290 Liter Diesel
- Unser höchster Punkt: 867m
- Unser tiefster Punkt: 80m
- Jaguar Sichtungen: 8
Unsere 3 Highlights:
- 8 Jaguar Sichtungen auf Bootstour bei Porto Joffre
- die Transpantaneira durch das Pantanal mit seinen 122 Brücken
- viele blaue Hyacinth Papageien