Es gibt viele GPS Navigationssysteme und -möglichkeiten. Wir wollten aber kein weiteres elektronisches Gerät, wie z.B. ein Garmin Navigationsgerät. Und auch die Option mit einem Laptop / Netbook / Surface-Book hat uns nicht wirklich angelacht.

Da wir bereits ein iPad mini 4 hatten, welches uns sowieso auf der Reise begleitet, haben wir uns entschieden damit auch zu navigieren.

Onroad Navigation

Maps.me

Link: Maps.me
Kosten: Gratis

Im Apple App Store gibt es unzählige Apps im Bereich Navigation. Sowohl kostenpflichtig, als auch kostenlos. Ein zwingendes Feature war natürlich die Möglichkeit der Offline-Navigation. Somit fielen Apple Maps und Google Maps schon mal weg. Schnell fiel unsere Wahl dann auf Maps.me. Es bietet ein Offline-Navigation, bietet eine riesige Sammlung an POIs (Points of Interests) und man kann sehr bequem individuelle Pins (Wegpunkte) mit Kommentaren setzen. Vor allem letzteres hat sich im Laufe der Zeit als sehr nützlich erwiesen. So können wir Empfehlungen anderer Reisender oder Tips aus Internet Recherchen in Maps.me einfügen und sogar farbig kategorisieren. Wir finden: sehr praktisch.
Nachteil: Die Fahrzeiten sind in Lateinamerika und speziell auf Dirt Roads komplett falsch. Maps.me scheint hier generell mit einem Durchschnitt von 80km/h zu rechnen. Außerdem wird prinzipiell die kürzeste Strecke berechnet, was oft dazu führt, dass man durch das Zentrum einer Stadt oder eines Dorfes geführt wird, statt außen herum.

Wir nutzen Maps.me fast täglich, um unsere Fahrstrecke zu planen. Fahrzeit, Route, Tankstellen, Supermärkte u.v.m finden wir damit.

Offroad Navgiation

Hier waren uns folgende zwei Merkmale besonders wichtig. Wir wollten unsere tägliche Strecke aufzeichnen, sowie jeden einzelnen Campspot mit Informationen (im Idealfall auch mit Foto) festhalten. Auch hier gibt es natürlich eine Vielzahl an Apps.

Motion X (bis Juni 2017 in Verwendung)

Link: iTunes Store (App ist nur für iOS verfügbar)
Kosten: 2,29 € (Stand April 2018)

Nach einiger Recherche und einer sehr guten Beschreibung von Heinz auf 4x4tripping.com haben wir uns zu Beginn der Reise für MotionX entschieden.

Vorteile:

  • Kartenmaterial nach Download offline nutzbar
  • neben MotionX Kartenmaterial sind „Custom Maps“ möglich, wir haben so z.B. auch Bing Maps Hybrid (Satellitenansicht mit Straßennamen) verwendet
  • Import von GPX Dateien (Tracks und Waypoints) möglich – z.B. bekannte off-road Tracks oder Tracks / Waypoints anderer Reisender
  • Waypoints lassen sich mit Beschreibungen und Fotos speichern
  • Tracks und Waypoints lassen sich einfach über iTunes exportieren  – wir nutzen die Daten für unsere „Route“
  • gute Statistiken einzelner Ordner verfügbar

Nachteile:

  • UI (User Interface) und Grafiken sehr alt
  • letztes Update 2014! Die App wird nicht mehr aktiv weiterentwickelt
  • Kartendownload extrem langsam
  • Anzahl von Wegpunkten und Tracks limitiert (max. 1000 Wegpunkte, max. 300 Tracks) – klingt viel, aber nachdem wir fast täglich einen Wegpunkt und Track erzeugen und weitere Tracks, Waypoints und POIs importiert haben, kamen wir schnell an dieses Limit

Gaia GPS (ab Juni 2017 in Verwendung)

Update Juni 2017:

Link: iTunes Store, Google Play Store
Kosten: App kostenlos, Basis Mitgliedschaft (diese haben wir): 19,99$ / Jahr, Premium Mitgliedschaft: 39,99$ / Jahr

Von einem anderen Overlander wurde uns die App Gaia GPS gezeigt und Daniel war sofort begeistert. Offensichtlichster Unterschied ist das moderne UI. Aber auch die Funktionen übertreffen die von MotionX, außerdem wird die App aktiv weiterentwickelt.
Die Premiummitgliedschaft ist für Nordamerika mittlerweile sehr interessant. Hiermit hat man Zugriff auf National Geographic Hiking Trails, Backroad Mapbooks Canada Maps (sehr detaillierte Backroad Karten!), Public Land Overlay (praktisch für Campspots).

Vorteile:

  • Kartenmaterial nach Download offline nutzbar
  • Kartenmaterial Mapbox Outdoor HD verfügbar – dies sind optisch sehr schöne Topo Karten auf OSM (Open Street Map) Basis. Diese sind außerdem vektorbasiert, was schnellen Download und sehr gute Grafiken garantiert
  • neben Gaia und Mapbox Outdoor HD Kartenmaterial sind auch hier „Custom Maps“ möglich, z.B. auch Google Maps Hybrid
  • deutlich schnellerer Download von Karten im Vergleich zu MotionX
  • Import von GPX Dateien (Tracks und Waypoints) möglich – z.B. off-road Tracks oder Tracks / Waypoints anderer Reisender
  • kein Limit an Wegpunkten oder Track (bei zu großen Dateimengen wird die App aber langsamer)
  • Wegpunkte lassen sich mit Beschreibungen und Fotos speichern
  • Tracks und Waypoints lassen sich einfach über iTunes exportieren  – wir nutzen die Daten für unsere „Route“
  • automatische Synchronisation aller Tracks und Waypoints zwischen App und Weboberfläche von Gaia (bei bestehendem Internet)

Vorteile gegenüber MotionX:

  • Kartenmaterial Mapbox Outdoor HD
  • deutlich schnellerer Download von Karten im Vergleich zu MotionX
  • kein Limit an Wegpunkten oder Track (bei zu großen Dateimengen wird die App aber langsamer)
  • Synchronisation aller Tracks und Waypoints

Nachteile:

  • bei Download von Mapbox Outdoor HD Karten „nur“ 160.000 Kacheln möglich (von externem Anbieter limitiert), was bei großen Ländern, z.B. Kolumbien, bei unserer Zoomstufe (14) nicht für das komplette Land reicht
  • keine Ordner-Statistiken im App verfügbar (einfache Statistiken auf der Website im Userbereich, MotionX Statistiken deutlich besser)

Tägliche Verwendung

Wir nutzen Maps.me und Gaia GPS immer parallel. Maps.me zur Routennavigation und für allgemeine POIs (Supermärkte, Tankstellen, etc.), GaiaGPS zum Aufzeichnen unserer Route. GaiaGPS gibt uns außerdem Infos zur aktuellen Höhe und die Topo Karten lassen Rückschlüsse auf die zu erwartenden Höhenmeter zu. Auch zur Campspot-Suche haben wir Gaia GPS schon mehrfach verwendet. Google Hybrid Karten mit Zoomlevel 15 sind bereits sehr genau, so dass sich hier Lichtungen, einsame Strände, kleine Dirtroads erkennen und damit Campspots finden lassen.

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