Die Wasserinstallation im Land Cruiser

Fließend Wasser im Auto war für uns bei einer solch langen Reise ein Muss. Aber was will man bzw. braucht man wirklich?
Lange haben wir überlegt, recherchiert und uns bei anderen Camper-Ausbauten Inspirationen zur Wasserinstallation geholt.

Schnell war klar: wir wollen neben unserem 45l Außentank (Unterflur) auch noch im Fahrzeug Wasser mitnehmen. Zum einen, weil uns 45l für zwei Personen einfach zu wenig ist, zum anderen, weil wir in Kanada, Alaska und in den Anden Südamerikas auch mal bei Temperaturen unter 0°C unterwegs sein werden. Da werden wir den Außentank wegen Gefahr des Einfrierens nicht verwenden.
Beim Innentank haben wir uns gegen einen einzelnen großen Tank und für vier kleine Wasserkanister á 12 Liter entschieden. Grund dafür war die Flexibilität. Die einzelnen Kanister können wir so auch mal zur Wasserstelle tragen und dort befüllen.
Die Variante mit portablen Wasserkanistern hatten wir auch schon bei unserem Roadtrip durch Australien, wo sich diese sehr gut bewährt hat. Hätten wir es uns aussuchen können, wären uns 3 x 20 Liter lieber gewesen. Doch wurden es aufgrund der Maße und dem bestmöglichen Verstauen nun die 12 Liter Kanister.

Insgesamt kommen wir somit theoretisch auf 93 Liter Frischwasser. Da die Kanister und der Tank aber nie wirklich 100% voll sind, rechnen wir mit 80 Litern.

Installation

Fast das komplette Wasserzubehör haben wir ebenfalls bei Campingplus gekauft. Unter Anderem Wasserschläuche, Ausgleichsbehälter (nicht in Verwendung), Adapter, Winkel, Y-Verbinder, Wasserkanister.
Das Spülbecken mit einklappbarem Wasserhahn, einen Mini 3-Wege Kugelhahn zum Umschalten zwischen Außen- und Innentank und unzählige Schlauchschellen haben wir über Ebay bezogen.

Abwassertank
Neben unseren Wassertanks haben wir auch einen kleinen Abwassertank installiert. Wir werden in unserem Spülbecken zwar nur Zähne putzen und Geschirr mit biologisch abbaubarem Geschirrspülmittel verwenden, wir wollen aber die Option haben, das Abwasser nicht immer direkt ablaufen zu lassen. Sei es an einem Walmart Parkplatz in den USA, oder an einem schönen Stellplatz, wo wir mit unserem Abwasser nicht ungebetene Tiere anlocken wollen. Leider haben wir keinen kleinen platzsparenden Kanister gefunden. Alle Kanister der 5 Liter Kategorie waren kubisch und damit alles Andere als platzsparend. Somit wurde es auch hier ein 12 Liter Weithalskanister.

 Warmwasserboiler

Lange haben wir die Vorteile des Warmwasserboilers abgewägt und gegrübelt, ob wir einen solchen Luxus wirklich brauchen. Schlussendlich haben wir uns dafür entschieden und uns einen Warmwasserboiler gegönnt. Zum Duschen, zur Katzenwäsche oder zum Abspülen. Evtl. reicht es auch direkt für Tee und Kaffee – das müssen wir noch testen. Entschieden haben wir uns für den Elgena Nautic Compact ME 6 (Details zum Boiler). Ein 6 Liter Boiler, der sowohl über die Motorwärme, als auch über 12V betrieben werden kann. Da der 12V Betrieb sehr viel Strom benötigt, werden wir wahrscheinlich hauptsächlich von der Motorwärme Gebrauch machen. Dazu haben wir den Boiler direkt an den Kühlerkreislauf des Motors angeschlossen. Sobald der Motor warmgefahren ist, wird das Wasser im Boiler entsprechend auf ca. 90°C erwärmt. Sollte dann ungefähr 15 bis 20 Liter Duschwasser ergeben. Laut Hersteller soll auch am nächsten Tag noch warmes Wasser zur Verfügung stehen – auch das werden wir noch Testen :)
Gekauft haben wir den Boiler bei Campingplus. Hier waren wir mit dem Service und den Preisen bisher immer sehr zufrieden.

UPDATE Oktober 2016:

Wir möchten den Boiler nicht mehr missen. Das Wasser ist wirklich heiß. Wir können ohne Probleme Instant-Kaffee direkt mit dem Wasser aus dem Wasserhahn machen. Perfekt für eine kurze Kaffeepause. Aber auch Instant-Noodles haben wir nach langen Fahrtagen bereits damit gemacht.

Wasserfilter – UPDATE August 2016

Auf unserer nice to have und Todo Liste stand auch eine Wasserfiltration. Im Overlanding Bereich sind die Filter der Marke Seagull sehr bekannt. Diese sind qualitativ sehr gut und sollen zuverlässig Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten entfernen. Uns waren diese mit knapp über 400€ aber deutlich zu teuer. Die Ersatzkartusche schlägt mit ungefähr 140€ zu Buche. Nach weiterer Recherche kamen wir dann auf haushaltsübliche Wasserfilter. Letztendlich haben wir es in Europa aus Zeitgründen nicht mehr geschafft, einen solchen einzubauen.

Durch unseren sehr langen Aufenthalt in Halifax (Getriebeschaden) hatten wir aber genügend Zeit für Recherche. Dank Amazon war auch die Lieferung kein Problem.
Wir haben uns für 2 Filtergehäuse der Marke Pentek entschieden. Zum Einsatz kommen ein Karbon- und ein ein Keramikfilter. Der Karbonfilter besitzt einen absoluten Filterwert von 0,5 Mikronen und dient der Filtrierung von Sedimenten und Geschmack. Chlorgeschmack und schlechte Gerüche werden somit entfernt. Der Keramikfilter (0,9 Mikron) der Marke Doulton ist ein wiederverwendbarer (da abwaschbar) Filter zur Eliminierung von Bakterien. Theoretisch können wir damit auch schlechtes Wasser unbekannter Herkunft filtern und trinken. Nichtsdestotrotz werden wir wenn möglich immer Trinkwasser in unsere Wassertanks füllen, da diese sonst verschmutzen könnten und Gefahr von Algen oder Schimmel besteht.

Fakten – Unser Trinkwasser für die Panamericana

  • 45l Außentank (Unterflur)
  • 4 x 12l Weithalskanister
  • Karbonfilter 0,5 Mikronen von Pentek
  • Keramikfilter 0,9 Mikronen von Doulton
  • Wasserpumpe Shurflo
  • Wasserboiler Elgena Nautic Compact ME 6
  • 1 x 12l Weithalskanister für Abwasser

 

 

Fotogalerie Einbau und Details