Stop over in Sri Lanka
25 March 2010
Die Chinesische Mauer
28 March 2010

Nach unserem kurzen Zwischenstop in Sri Lanka erreichten wir Peking am 26.03.2010. Obwohl wir  von den kalten Temperaturen in China wussten, war die Kälte dann doch erstmal „kalt“!! Sofort wurden die Jacken ausgepackt.

Am Flughafen machten wir es uns auch gleich mal bequem, denn wir hatten uns noch nicht um ein Hostel gekümmert. Der Reiseführer sagte uns zwar wie wir günstig in die Stadt kommen, hatte aber leider nur ein teures Novotel als Unterkunft parat. Zum Glück gab es am Flughafen freies WLAN und wir konnten ein passendes Hostel suchen.

Voller Elan gingen wir zu den Bussen, um uns auf den Weg Richtung Peking Zentrum zu machen. Was wir jedoch vergessen hatten war, dass in China die wenigsten Menschen Englisch sprechen. Nach 6 Wochen Indien, wo die Meisten fließend Englisch sprechen, waren wir in dieser Hinsicht doch ziemlich verwöhnt.
Schlussendlich kamen wir zu unseren Bustickets und fuhren auch schon ins Zentrum. Endstation war der Bahnhof, nordwestlich des Bahnhofsplatzes sollte sich das Hostel unserer Wahl, das City Central Youth Hostel Beijing, befinden. Auf die Hilfe der Chinesen konnten wir aufgrund der bereits erwähnten Sprachbarriere leider nicht zählen. Deshalb versuchten wir uns anhand des Sonnenstandes zu orientieren und marschierten voll bepackt in die Richtung, die nun Nordwesten sein sollte. Überraschend schnell fanden wir unser Hostel. Als Budgetreisende entschieden wir uns gegen das Doppelzimmer und für ein „dorm“ (Schalfsaal) mit 6 Betten um 55 Yuan (ca. 6€). Nach den üblichen Formalitäten bekamen wir unsere Zimmerschlüssel – mit verschiedenen Zimmernummern! Auf unsere verwunderten Blicke erklärte die Dame an der Rezeption, dass wir natürlich nicht gemeinsam in einem Mehrbettzimmer schlafen können, diese seien für Männer und Frauen getrennt.

Das Hostel war für unsere Verhältnisse wirklich schön und sauber. Begeistert waren wir vor allem von den gratis Heißwasserspendern, welche es, wie wir noch rausfinden sollten, so ziemlich überall in Peking, Xi’an, Shanghai und sogar im Zug gab.

Am nächsten Tag gings auch schon auf eine kleine Erkundungstour durch Peking. Auf unserem Weg Richtung „Himmelstempel“ passierten wir ein paar riesige Shopping Center, die wir natürlich gleich erkunden mussten, genaueres dazu jedoch weiter unten.

Himmelstempel

Der Himmelstempel oder auch „Temple of Heaven“ ist mit seinen ca. 270 ha der größte Tempelkomplex Chinas – seine Bauzeit betrug 14 Jahre! Zur Zeit der Ming- und Qing-Dynastie beteten die Kaiser hier zum Himmel für eine reiche Ernte.

Die erste Attraktion unserer Besichtigung war jedoch kein tolles Gebäude, sondern Chinesen die hier ihre Freizeit auf die unterschiedlichste Art und Weise verbringen. Die Einen tanzen voller Elan über den Platz, die Anderen spielen Hacky Sack oder Karten, singen oder vollführen kleine Kunststücke.

Auf halben Weg durch den Himmelstempel kamen wir an den üblichen Souvenirshops vorbei. In einem tummelten sich die Leute – da musste es was tolles geben und schon befanden wir uns in einem Fotostudio. Eigentlich wollten wir uns nur über die Leute in den Kostümen lustig machen, nachdem wir aber, Dank genügend Übung in Indien, bei einem Preis von 30 Yuan (3,30€) angekommen waren, inkl. ausgedrucktem Foto, ließen wir uns den Spaß nicht nehmen selbst in die Kostüme zu schlüpfen.

Nach unserer erfolgreichen Fotosession ging es weiter zum letzten Bereich des Tempelkomplexes – doch wir fanden uns vor verschlossenen Türen wieder. Offensichtlich hatten wir zuviel Zeit beim Fotoshooting vertrödelt und die Tempel waren bereits geschlossen.

Kurze Trauerphase, ein paar Fotos durch die Gitter und schon war der Schmerz über die verpasste Sehenswürdigkeit überwunden. Zeit zum Essen! :)

Bereits auf dem Hinweg hatten wir uns ein nettes Restaurant fürs Abendessen ausgesucht. Wir entschieden uns für Schwein süß-sauer und Rindfleisch auf heißer Platte, die Schlange in der Auslage ließen wir erst mal aus (siehe Foto unten). Praktisch fanden wir vor allem die Speisekarte, auf der alle Gerichte mit einem Foto dargestellt werden.

Tian’anmen-Platz und die Verbotene Stadt

Am nächsten Tag gings auch schon mit der U-Bahn zum Tian’anmen-Platz oder auch Platz des himmlischen Friedens und weiter zur Verbotenen Stadt.

Die U-Bahnen in Peking sind im Prinzip wie unsere, mit der Ausnahme, dass es an jedem Eingang eine strenge Sicherheitskontrolle der Taschen, wie am Flughafen mit Röntgengeräten, gibt. Außerdem sind Feuerwaffen, Granaten, explosive Stoffe und auf den Boden Spucken verboten ;)

Der Tian’anmen-Platz liegt im Zentrum Pekings und soll der größte befestigte Platz der Welt sein. Laut Wikipedia finden hier bis zu einer Million Menschen Platz!

Am Nordende des Platzes befindet sich das Tor des himmlischen Friedens, durch welches man in den ehemaligen Kaiserpalast, auch unter dem Namen Verbotene Stadt bekannt, gelangt. Hier lebten und regierten bis 1911 die chinesischen Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien.

Dem einfachen Volk war der Zutritt jedoch verboten – nur Adelige und Bedienstete des kaiserlichen Hofes hatten Zugang – deshalb auch der Name „Verbotene Stadt“.  Die Verbotene Stadt besteht aus 890 Palästen auf einer Fläche von 720.000m². Eine 10m hohe und 3428m lange Mauer, als auch ein 52m breiter Schutzgraben umgeben sie.

Nun aber genug von den Fakten, hier die Fotos.

Durch das Tor am Nordende der Verbotenen Stadt ging es weiter auf den Jingshan Hügel. Vom Wanchun-Pavillon hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf den Kaiserpalast, sowie Teile von Peking.

Nach diesem anstrengenden Tag wollten wir uns schnell eine Rikscha suchen und einen gemütlichen Abend an der Hostelbar verbringen. Am Fuße des Hügels wurden wir von einer netten, jungen chinesischen Studentin angesprochen. Sie würde gerne ein wenig mit uns plaudern, ob wir nicht Zeit auf einen Tee hätten. Durch unsere Indienerfahrungen kam uns das ganz normal vor und folgten ihr – hätten wir da nur mal den Reiseführer ausführlicher gelesen.

Wenig später waren wir in einem kleinen Teehaus, mit ganz schön überteuerten Preisen. Wir entschieden uns für den billigsten und trotzdem noch teuren Jasmin-Tee für 5€ (am Vorabend zahlten wir in einem Restaurant für deutlich mehr Tee ca. 1€), aber was tut man nicht um jemanden einen Gefallen zu tun. Als wir zahlen wollten hieß es, dass man sich in China sowohl das Essen, als auch die Rechnung teile – 40€ bitte. Nachdem die Studentin den teuersten Tee auf der Karte bestellt hatte, hatten wir es ja schon befürchtet. Nach einer langen Diskussion, wüsten Beschimpfungen der vorher noch so lieben Chinesin und einem „Fuck off“ als Verabschiedung, verließen wir das Teehaus nur 5€ ärmer.

Äußerst wütend auf die dreiste Verarschung, als auch auf uns selber, weil wir darauf reingefallen sind, machten wir uns auf den Heimweg. Nachdem uns der Bus vor der Nase davon gefahren ist, machten wir uns auf die Suche nach Rikschas. Die wenigen, die wir fanden, haben das 10-fache des Taxi Preises verlangt, Taxis selber waren keine in der Nähe. So entschieden wir uns zu Fuß zur nächsten U-Bahnstation zu gehen. Diese war allerdings am Eingang zum Platz des himmlischen Friedens – d.h. einmal rund um die verbotene Stadt, über den Platz des himmlischen Friedens, weiter zur U-Bahn – das war ein ganz schönes Stück. Hier noch ein paar Eindrücke vom Rückweg.

Die Gourmet Street

Natürlich ließen wir uns die „Gourmet Street“ an der Wangfujing Street (eine der größten Einkaufsstraßen) nicht entgehen. Die Köstlichkeiten, die es hier zu kaufen gab, könnt ihr hier bestaunen. Neugierig waren wir zwar schon, gekostet wurde aber keine der Leckereien.

Peking Oper

Einmal in Peking durften wir uns die bekannte „Peking Oper“ nicht entgehen lassen. Hier werden traditionell viele künstlerische Elemente wie Singen, Tanzen, Kampfkunst und Pantomime vermischt. Wir verzichteten jedoch auf die 4 stündige und entschieden uns für die 1 1/2 Stunden dauernde Touristen-Variante im Liyuan Theatre.

Der Sommerpalast

Unsere letzte Sehenswürdigkeit in Peking war der Sommerpalast. Dieser liegt auf einem kleinen Hügel am Kungming See im Nordwesten der Stadt und stellt den Höhepunkt der chinesischen Gartenarchitektur dar.

Shoppen

Die Supermärkte in Peking haben uns überrascht. An jeder Ecke findet man kleine Shops, von denen einige rund um die Uhr geöffnet haben. Allerdings verkaufen diese größtenteils nur Süßigkeiten, Fertignudeln und ein paar andere Kleinigkeiten – „richtige“ Nahrungsmittel suchten wir hier vergeblich.

Andere kleine Geschäfte locken mit live Durchsagen und Rabatten. Sogar ein Ritter ist uns über den Weg gelaufen, welcher die ganze Zeit vor einem Laden auf und ab ging ;)

Die großen Shopping Center, die es ebenfalls wie Sand am Meer gab, sind ähnlich zu unseren, der Eislaufplatz im Zentrum war uns aber neu, wie auch Rolltreppen,  die einzelne Stockwerke überspringen, um so schneller nach oben oder unten zu kommen.

Kinderspielplatz

In der Stadt findet man immer wieder kleine Sportplätze. Komplett aus Metall, wohl um Wind und Wetter zu überstehen, sind sie ein Magnet für Chinesen, die sich dort für ihr tägliches Workout versammeln.

World Snooker China Open

Während unseres Aufenthaltes in Peking fanden hier gerade die World Snooker China Open statt. Daniels Zimmerkollege hatte sich dafür extra  eine Woche Urlaub genommen und berichtete uns begeistert. Wir kamen auf den Geschmack und besorgten uns Tickets für einen Abend. Leichter gesagt, als getan. Nur weil es sich um ein internationales Event mit Spielern aus der ganzen Welt handelt, heißt das noch lange nicht, dass auch nur eine einzige Person beim Ticketverkauf ein Wort Englisch spricht.

Nach mehreren gescheiterten Anläufen halfen uns zum Glück zwei vorbeikommende Studenten. Nachdem fast alle Plätze in unserer Preiskategorie ausverkauft waren und unsere Sitze in der letzten Reihe, schon fast außerhalb der Halle, waren, hatten wir mit einem größeren Event gerechnet. Da aber nur ein kleiner Teil der Plätze tatsächlich besetzt war, konnten wir uns weiter nach vorne setzen. Leider nicht nahe genug – in der live Übertragung von Eurosport waren wir laut Steffis Papa leider nicht zu sehen :)

Dies und Das

Puh… was für ein Eintrag ;)

Join the discussion 6 Comments

  • eva sagt:

    Hi Steffi und Daniel,

    Gott sei Dank gibt es auch in China MC Donalds, ansonsten müsste man verhungern.
    Aber dafür herrscht dort noch Moral und Anstand zwecks die getrennten Betten für Männer und Frauen.
    Bis Bald und Liebe Grüße von den Alti´s

  • Thomas und Ulli sagt:

    hi ihr zwei,
    ist ja wieder mal zeit geworden, dass ihr einige fotos reingesellt habt. dafür sind`s diesesmal ein paar mehr! nur weiter so, wir können nicht genug kriegen!

  • Babsi K. sagt:

    Na hobts enk über so einen Spieß auch drüber draut ;) ? Feine Bilder und interessante Geschichten! Da packt mi auch wieder das Fernweh!

  • Panos&Veronika sagt:

    habts wenigstens einen der leckeren spiesse probiert…? ;-) fehlt euch das wienerschnitzel? wirklich tolle fotos. bitte weiter so und mehr. bussi!!

  • Thomas sagt:

    Als grosser China-Reisender und Vielbesucher von beijing habe ich euren Bericht gerne gelesen und hat mir sehr gefallen. Neben den Sehenswürdigkeiten, die ich schon öfters besucht habe, macht mir das Essen in China immer wieder sehr viel Freude.

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