Isla Mujeres – Mexikos Karibikküste
27 July 2011
Cancún
30 July 2011

Schnorcheln mit Walhaien

Vor der Reise hatten wir noch den Tipp bekommen: „Wenn ihr je die Möglichkeit habt mit Walhaien zu schnorcheln – macht das auf jeden Fall“. Sobald wir wussten, dass wir zur richtigen Jahreszeit in Mexiko sein würden, freuten wir uns nun auch schon aufs Schnorcheln.
In der Zeit von Anfang Juni bis Mitte September findet im Golf von Mexiko die größte Walhaimigration der Welt statt, die Tiere ziehen direkt an Isla Mujeres vorbei in den Süden.

Im Internet hatten wir bereits diverse schlechte Geschichten über die Schnorchelanbieter vor Ort gehört und wollten uns so einen etwas seriöseren Anbieter suchen. Unsere erste Anlaufstelle waren somit die Tauchschulen vor Ort, nachdem wir uns bei den kleineren Buden um Preise erkundigt hatten. Schnell wurden wir fündig und auch der Preis passte – 1000MXN, ca. 55€ pro Person. Das war also erledigt, nun mussten wir nur noch zur Apotheke – die Fahrt auf das offene Meer hinaus soll durchaus ungemütlich werden können und allen mit einem schwachen Magen (also Steffi ;) ), wird empfohlen vorher entsprechende Tabletten gegen „Reiseübelkeit“ zu nehmen.

Los gehts

Am nächten Morgen sollten wir also pünktlichst am Hafen abgeholt und noch vor allen anderen Ausflüglern aus Cancún zu den Walhaien gebracht werden. Natürlich hatte das Tauchunternehmen auch das schnellste Boot weit und breit. Ja klar,… nicht dass sich das Boot fast 45 Minuten verspätete, nein wir hatten so ziemlich das kleinste und langsamste Boot von allen. Ständig wurden wir überholt, nervös schauten wir in die Ferne und hatten Angst die Tiere zu verpassen. ;)

Nach ca. 1h Fahrt konnten wir am Horizont schon Massen an Booten erkennen, das war zwar auch nicht so ein toller Anblick, aber wir freuten uns trotzdem schon, denn immerhin waren die Walhaie anscheinend noch da. :)

Eine Schwimmweste oder Neoprenanzug sind beim Schnorcheln Pflicht, wir entschieden uns für den Neoprenanzug. Damit waren wir um einiges schneller und konnten so gemütlich mit den Walhaien mitschwimmen.

Laut Vorschriften durften von jedem Boot immer nur zwei Schnorchler plus Guide gleichzeitig im Wasser sein. Leider wurde mit einem anderen Paar am Boot gestartet. Die Zwei hatten jedoch noch nie in ihrem Leben geschnorchelt und mussten es erst jetzt auf offenem Meer lernen. Ungeduldig warteten und warteten wir. Insgeheim wünschten wir uns auf einem anderen Boot zu sein – hätten die zwei nicht einfach einen Tag zuvor im seichten Wasser üben können? Irgendwann, so schien es, hatte der Guide Mitleid mit uns und fragte, ob wir denn gute Schwimmer seien. Natürlich bejahten wir das sofort (Steffi: an dieser Stelle sollte Prof. Mühlmann für ihre strengen Schwimmstunden mal gedankt werden ;) ) und so durften wir auf gut Glück selbst herumtümpeln.
Natürlich erinnerten wir uns an die Tipps aus dem Internet und dass die Tiere gestresst werden, je mehr Menschen im Wasser sind, aber ganz ehrlich – wir wollten endlich zu den Walhaien.
Aber um unsere Ehre wieder herzustellen, hielten wir uns daran die Tiere nicht zu berühren, hielten einen gewissen Abstand und versuchten sie nicht zu stressen.

Und das hat sich ausgezahlt!!!!!! Die Fotos können leider überhaupt nicht den Moment wiedergeben, wir hatten nur unsere GoPro dabei, für welche wir leider immer noch keine Unterwasserlinse besorgen hatten können. So ohne festen Wohnsitz und ohne zu wissen, wo man wann sein würde, geht Onlineshopping ja leider auch nicht.
Am besten man kommt hier selbst einmal her!

Überall wimmelte es von Walhaien, oftmals findet man hier 100e auf einem Fleck, wirklich beeindruckend, wenn man bedenkt, dass ein Walhai bis zu 10m lang sein kann.

Walhaie

Walhaie sind die größten Fische der Welt und gleichzeitig die größten lebenden Haie, sie ernähren sich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen. Das Wasser wird in ihr Maul gesaugt und gefiltert. Eigentlich sind die Tiere für Menschen ungefährlich, zu Unfällen kann es aber trotzdem kommen, wenn man z.B. ihrer Schwanzflosse zu nahe kommt, denn durch einen Schlag kann man leicht das Bewusstsein verlieren – daher die Pflicht für Schwimmwesten bzw. Neoprenanzüge.

Der Walhai hat Hunger

Auch wenn Walhaie für Menschen nicht gefährlich sind, wurde es einen Moment lang schon (fast ein bisschen) brenzlig. Ein süßer Walhai kam direkt auf uns Zwei zugeschwommen. Daniel wich nach links aus, Steffi nach rechts. Der Walhai entschied sich wohl für das kleinere Übel und schwamm schnurstracks auf Steffi zu. Leichte Panik überkam sie und sie versuchte verzweifelt dem Walhai, der mit breit aufgerissenem Maul auf sie zu zugeschwommen kam, auszuweichen. Auch wenn es sicher nicht seine Absicht gewesen wäre Steffi aufzufressen, Thunfische, die im Weg sind, werden immerhin auch gefuttert. Nun also: Steffi ist sich sicher, dass es sehr knapp war und sie nur um haaresbreite entkommen ist (man kann es sich ungefähr wie im ersten Bild in diesem Link vorstellen). Unser Guide fand das alles sehr amüsant und meinte, Steffi hätte fast einen Darwin Award verliehen bekommen („Der Darwinpreis ist ein sarkastischer Negativpreis. Er wird seit 1994 an Menschen verliehen, die sich versehentlich selbst töten […] und dabei ein besonderes Maß an Dummheit zeigen.“ Wikipedia).

Die Gopro war live dabei, in Wirklichkeit war der Walhai natürlich viiiel näher. Hätte der Walhai sein Maul nicht so weit aufgerissen gehabt, hätte sie sich auch wie unser Kollege vom Boot einfach in Fötusstellung zusammenkauern können (siehe Bild ;) )

Video

Schnorcheln

Nach diesem unglaublichen Erlebnis gings zum Ausklang noch zu einem geschützten Riff, um noch ein wenig zu schnorcheln. Snacks wurden uns an Board serviert – Ceviche de Camaron, Sandwich und kaltes Bier.

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