Von San Gil nach El Cocuy
Vom Chicamocha Canyon machen wir uns auf den Weg nach Osten. Ab San Gil nehmen wir den wunderschönen Highway 64. Highway ist hier eher relativ, denn viele Teile der Strecke sind unbefestigt.
Die Strecke führt uns durch die östlichen Kordilleren, es geht hinauf und hinunter, und zwar insgesamt über 6.300m bergauf und 5.300m bergab, auf einer Strecke von ca 300 km.
Unterwegs sehen wir unsere ersten Frailejonés – eine typischen Pflanze des Páramo, welche nur in Kolumbien, Ecuador und Venezuela und in Höhen ab 3.000m zu finden ist.
Die Sierra Nevada del Cocuy
Die Sierra Nevada del Cocuy ist eines der größten Gebirge Kolumbiens und große Teile davon sind als Nationalpark geschützt. Dies ist der höchste Part der östlichen Anden Kolumbiens, und alleine 15 Berge sind höher als 5.000m.
Für einige Zeit war der Nationalpark aufgrund von Auseinandersetzungen mit der indigenen Bevölkerung gesperrt. Für diese ist Schnee und Eis heilig, daher ist es Touristen untersagt den Schnee auf den Bergen zu berühren. Wie es leider so ist, haben sich einige Touristen nicht an diese Vorschrift gehalten, wodurch der Nationalpark für Touristen geschlossen wurde.
Seit etwa einem halben Jahr ist dieser nun wieder für Touristen zugänglich, allerdings muss für jede Wanderung ein Guide organisiert werden. Dieser inklusive dem Eintritt für den Nationalpark macht so eine Wanderung relativ teuer, also gaben wir uns mit dem frei zugänglichen Teil zufrieden und fuhren den schönen Loop vom Ort El Cocuy nach Güican.
Overlander Treffen am Aussichtspunkt
Wir suchen uns einen Schlafplatz in der Nähe eines tollen Lookouts. Am Nachmittag fahren wir schon mal hoch, verbringen unsere bisher höchste Nacht auf dieser Reise auf 3.779m und fahren früh am Morgen nochmal zum Aussichtspunkt. Von hier hat man einen tollen Blick auf verschiedene Gletscher im Nationalpark. Nicht lange sind wir da und schon kommt ein weißer Defender mit schweizer Kennzeichen an, es sind Flavia und Oliver, die ebenfalls auf dem Weg nach Süden sind. Nach einem kurzen Schwätzchen mit traumhaften Blick auf die Berge folgen noch zwei weitere Overlander Autos, es sind Katie und Wayne, und Coleen und Luke die wir noch vor ein paar Tagen am Chicamocha Canyon kennengelernt haben. Ein lustiger Zufall.
Über Dirt Roads nach Süden
Für die Strecke weiter in den Süden suchen wir uns eine schöne Dirt Road raus. Von El Cocuy geht es über Chita und Socotá nach Belén und von dort wieder durch die Berge nach Monguí. Auch Flavia & Oliver, Katie & Wayne und Coleen & Luke hatten wir am Aussichtspunkt von dieser Route erzählt.
Auf dem Weg sehen wir immer wieder drei verschiedene Reifenabdrücke in der nassen Erde und so vermuten wir, dass die anderen drei Overlander Pärchen auch diese Strecke gewählt haben. Gerade als wir anfangen nach einem geeigneten Schlafplatz Ausschau zu halten treffen wir Katie und Wayne und Coleen und Luke wieder, und campen gemeinsam mit ihnen. Die nächsten zwei Tage geht es zusammen bis nach Monguí, durch traumhafte Landschaften und auf einsamen Straßen.
Landschaftlich erinnert mich das an eine Passage in Peru (Sihuas-Trujillo)
http://adventure-overland.blogspot.com/2015/05/sihuas-nach-trujillo.html
Es ist wirklich spannend durch die Panamericana Blogs zu scrollen – danke für das verlinken der anderen Reisenden – so geht die Reise dann auch gleich bei Katie and Wayne weiter! Schade dass die nach ihrem spannenden „Stuck“ beitrag – nicht mehr weiter berichtet haben.
Heinz