Mompox und La Playa de Belén
26 February 2018
El Cocuy
16 April 2018
02. Januar 2018 – 10. Januar 2018

Sogamoso River

Nach einem gemütlichen Silvester Abend in Pamplona reisen wir weiter nach Westen. Es geht über einen Pass auf 3500 Meter und unser Toyota fängt schon wieder an zu stottern. Die Höhe und die Dieselqualität mag er nicht, das kann ja noch was werden weiter südlich ab Ecuador. Die logische Route wäre über den Chicamocha Canyon nach Barichara zu fahren. Doch Elisa und Steffen haben uns die Route über den Sogamoso River empfohlen und die klingt nicht schlecht: schöner fast unbefahrener Canyon, Dirt Road und eine kleine Fähre bei einer Mine.

In der Abenddämmerung fahren wir in den Canyon hinab, fast 1000 Höhenmeter und unzählige Serpentinen. Im Tal können wir bei einem Restaurant die Nacht verbringen, bevor es auf der anderen Seite des Flusses wieder über viele enge Kurven nach oben geht.

Über Zapatoca wollen wir die Dirt Road direkt nach Los Santos und weiter nach Barichara nehmen. Es soll eine enge Dirt Road sein, mit engen Serpentinen und rutschigem Untergrund bei Nässe. Auf dem Weg fragen wir noch einmal bei einem Restaurant nach, auch diese betonen die Straße sei in schlechtem Zustand und empfehlen uns eine andere Route. Dass es uns Spaß macht schlechte, aber schöne Routen zu fahren, ist mit unserem bisschen Spanisch oft schwierig zu erklären. Die Fähre, die einen über den Fluss ans andere Ufer bringen kann, fährt allerdings aktuell.

Wir wollen uns ein eigenes Bild machen, doch als wir an der zugewachsenen Straße ankommen ist diese feucht und teilweise matschig. Ein paar Kurven wagen wir uns hinunter, doch immer wieder kommt unser schweres Auto ins rutschen.

Diese Dirt Road führt knapp 1600 Höhenmeter über viele Serpentinen nach unten, und ist etwa 17 Kilometer lang. Bei der aktuellen Nässe und den steilen Abhängen nutzen wir lieber die erste Möglichkeit zum Wenden und entscheiden uns für eine Alternative. Fotos haben wir natürlich im Stress wieder ganz vergessen.

Für uns geht es zurück zum Aussichtspunkt. Vom kolumbianischen Besitzer, der aktuell in der Schweiz wohnt, bekommen wir noch etwas Schweizer Schokolade, und wir machen uns auf einem anderen Weg nach Barichara. Über wunderbare, trockene Dirt Roads fahren wir über Gijon nach Barichara.

Barichara – die „schönste Stadt Kolumbiens“

Barichara ist ein kleines, gemütliches Kolonialstädtchen und besticht durch seine schönen weissen Fassaden, mit den braun-roten Ziegeldächern und seinem Kopfsteinpflaster. Viele behaupten Barichara sei die schönste Stadt Kolumbiens, für uns ist sie auf jeden Fall unter den Top Five.

Wir hatten bereits einige Fotos von diesem verschlafenen Dorf gesehen und sind erst mal schockiert, als wir durch die Gassen zu unserem Schlafplatz fahren. Wir hatten Bilder von einsamen Gassen ohne einer Menschenseele im Kopf und jetzt ist hier Stau? Wir haben die Einheimischen und ihren Weihnachtsurlaub unterschätzt.

Wir parken und machen uns ein erstes Bild von der Stadt, süß dekorierte Läden, nette Restaurants und kleine Cafés finden wir hier. Der Vorteil von touristischen Orten ist definitiv die Auswahl an unterschiedlichen Restaurants. So sehr wir die günstigen Tagesmenüs in Kolumbien genießen (Suppe, frischer Saft und Hauptgericht für meistens um die 2,5 – 3,5 $), so sehr vermissen wir manchmal die Abwechslung. Hier in Barichara schlagen wir bei einem Thai Wok Gericht gleich zu.

Beim Schlafplatz unserer Wahl, quasi gleich ums Eck vom Stadzentrum, an einem netten Platz direkt vor dem Canyon, sehen wir bereits von weitem einen beigen MAN Truck stehen, und lernen Anke und Andreas kennen. Unser erster MAN Truck seit Langem.

Am nächsten Morgen quatschen wir noch lange mit Anke und Andreas, die Beiden haben Südamerika vom Süden aus bereist, wollen noch an die Karibikküste von Kolumbien und drehen dann wieder um. Natürlich haben die Beiden einige Tipps für uns, und wir notieren fleißig mit. Eine kleine Tour ihres Fahrzeugs gibt es für uns auch noch, ein ganz anderes Raumgefühl, als in unserem Toyota.

Camino Real

Gegen Mittag müssen wir uns dann leider verabschieden, für die zwei geht es weiter, und wir wollen heute wandern. Für uns steht der Camino Real auf dem Tagesprogramm, eine alte spanische Straße, die teilweise einem indigenen Handelsweg folgt. Der teils noch original erhaltene Steinweg führt vorbei an Feldern und Viehweiden durch eine wunderschöne Landschaft.

Die Wanderung genau zur Mittagszeit anzutreten war leider keine so schlaue Entscheidung, die Sonne brennt und trotz Sonnencreme haben wir abends einen gewaltigen Sonnenbrand.

Im wunderschön dekorierten Restaurant Filomena belohnen wir uns beide nach dieser Wanderung mit einem leckeren Burger. Zurück beim Auto sind Anke und Andreas weg, aber ein neuer Camper steht hier, den kennen wir doch von Facebook und von Instagram. Es sind die Australierin Yasha und der in Deutschland geborene Jürgen von Dare2go mit ihrem Mercedes LKW. Kurz darauf trudeln noch die Argentinier Marina und Javier mit ihren Freunden Josephine und Felipe ein. Den Abend verbringen wir bei Yasha und Jürgen und werden wieder fleissig mit Tipps versorgt. Tags darauf planen wir eigentlich weiter zu fahren, doch wir verquatschen uns, und abends soll es argentinische Empanadas geben, da sagen wir natürlich nicht nein und bleiben noch einen Tag. Im Wohnmobil von Marina und Javier verbringen wir zu Acht den Abend. Parallel werden die Empanadas gekocht und verspeist, Bier und Wein getrunken.

Chicamocha Canyon

Von Barichara führt unser Weg nun erstmal wieder in den Norden. Wir möchten dem bekannten Chicamocha Canyon noch einen Besuch abstatten. Außerdem sind einige Wartungsarbeiten an unserem Auto fällig, und hier soll es den wunderschön gelegenen Campingplatz Cabañas Campestres Cañon del Chicamocha geben. Vom Campingplatz und vom Canyon werden wir nicht enttäuscht, mit traumhaften Aussichten führt der Highway direkt oben am Canyon entlang.

Am Campingplatz bleiben wir gleich ein paar Tage, denn Einiges muss erledigt werden. Wir suchen das Leck in unserem Wassersystem und beheben dieses (mehrmals), zusätzlich wird das Wassersystem noch mit Teilen von unserem Heimaturlaub optimiert, Daniel wagte sich wieder einmal an die Einspritzpumpe und möchte die Einspritzmenge anpassen. Zusätzlich versuchen wir dem Knacken unter der Beifahrersitz auf den Grund zu gehen, beheben Roststellen und finden eine im Death Valley verlorene Schraube der Motorhaube.

Zwei weitere Overlander Päarchen treffen ein, Katie und Wayne und Colleen, Luke und ihr Border Collie Chama. Beide Paare sind wie wir von Norden nach Süden entlang des Panamerican Highway unterwegs und wir haben natürlich einige Geschichten auszutauschen und gegenseitig werden die Fahrzeuge ausgecheckt.

Nach fünf Tagen können wir uns endlich vom Campingplatz los reissen, und machen uns auf den Weg Richtung El Cocuy Nationalpark.

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