Weiter nach Vancouver
Über die Südroute geht es weiter bis nach Vancouver. In Summerland stocken wir noch ein bisschen Obst auf, fahren an Flüssen entlang, durch die Berge und schließlich, nach etwas Highway, sind wir nach zwei Wochen wieder zurück in Vancouver. Mittlerweile wissen wir auch das traurige Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl und sehen freudig der Demo am Trump Tower zu.
In Vancouver campen wir heimlich in der Nähe des Golfplatzes im Amberside Park. Früh sind wir munter, parken das Auto unweit von der Fähre, und nehmen diese nach Vancouver Zentrum. Zufällig ist gerade die Remembrence Day Parade, um 12 Uhr stehen wir gespannt vor der Steam Clock und lauschen dem Song. Wir schlendern durch Gastown, Chinatown und weitere Teile der Stadt.
















Auf nach Vancouver Island
Für Vancouver Island haben wir uns nicht die optimale Reisezeit ausgesucht, nämlich den regenreichsten Monat der regenreichsten Region Kanadas. 360 mm Regen fallen durchschnittlich im November, also eine Menge.
Die Insel wollen wir uns trotzdem nicht entgehen lassen. Trotz Überflutungen, umgestürzten Bäumen und ausschließlich Regen als Wetter Vorhersage, nehmen wir gespannt die Fähre von Horseshoe Bay nach Nanaimo auf Vancouver Island.
Für eines der Highlights von Vancouver Island sind wir leider viel zu spät dran – Orcas. Verschiedene Möglichkeiten gäbe es um ganz nah an sie ran zu kommen. Mit einer klassischen Tour auf dem Boot, oder mit dem Kajak. Letzteres wäre unser absoluter Favorit gewesen, doch leider geht die Saison erst wieder im Juli los. Das nächste Mal dann.
Auf dem gut ausgebauten Highway fahren wir Richtung Tofino. Am Kennedy Lake biegen wir auf eine Forest Road ab und freuen uns auf einen gemütlichen Tag auf einer tollen Recreation Site. An dem riesigen See soll es hier einen Strand geben, an dem Campen erlaubt ist. Doch welcher Strand? Ein paar Locals klären uns auf, sie zeigen uns Bäume weit draussen im Wasser – dort ist eigentlich das Ufer des Sees. Und die Brücke, die aktuell etwa 2 Meter über dem See verläuft, von dort kann man eigentlich 40 Fuß, also 12 Meter nach unten springen.
Über Nacht soll es weiter regnen und ein riesiger Sturm ist im Anmarsch. Doch wir riskieren im Worst Case eingesperrt zu sein, Wasser und Essen haben wir genug.
Tofino
Unser nächstes Ziel ist der bekannte Surferort Tofino. Eigentlich richtig gemütlich und ein toller Flair, doch beim ununterbrochen anhaltenden Regen und Sturm ist uns gerade nicht so nach Bummeln, und so verbringen wir lieber ein paar gemütliche Stunden trocken in einem Kaffee.
Zudem ist in zwei Wochen die Hochzeit von einem der besten Freunden von Daniels und wir wollen nochmal Preise checken. Bzw. noch wichtiger als Preise ist ein sicherer Stellplatz für unseren Toyota. Nach einigen kreativen Flugrouten können wir es nicht glauben. Wir finden einen wirklich günstigen Deal von San Francisco nach Berlin. Unser Auto wollen wir allerdings nur ungern am Flughafen stehen lassen, einige Stories von Einbrüchen gibt es darüber zu lesen.
Also kontaktieren wir auf gut Glück Georg von Valley Hybrids, mit dem wir durch unseren Getriebeschaden bereits vor Monaten Kontakt hatten. Nun warten wir erst mal auf eine Antwort.
Campen ist in Tofino leider nicht wirklich gut möglich, also wählen wir einen iOverlander Stellplatz etwas außerhalb der Stadt. Zwar kein wirklich guter Platz, aber zumindest ein Ort wo wir mit aufgeklapptem Dach zu Dritt ungestört schlafen können.
Nach dem Aufwachen können wir es kaum glauben. Der Regen hat aufgehört und sogar ein wenig Sonne scheint. Wir fahren zum Chesterman Beach, wo der Swell zum Surfen heute am Besten sein soll. Seit sechs Monaten fahren wir nun schon mit Surfbrett durch die Gegend und endlich kommt es auch zum Einsatz, zusätzlich der niegelnagelneue Patagonia Neopren Anzug, den Daniel vor der Reise noch im Abverkauf ergattern konnte. 12 Grad Wassertemperatur und nicht gefroren!
Während Daniel also surft, bzw. es bei dem rauen Wellengang versucht, sitzen Steffi und David in Hoddies eingepackt am Ufer und genießen lieber die Sonne. Zur Feier des Tages gibts Burger und Bier im Tuff Beans Cafe in Tofino.
Spaziergang durch den Regenwald
Den einen Kilometer langen Rain Forest Walk im Pacific Rim Nationalpark lassen wir uns nicht entgehen. Ein schmaler schlammiger Pfad führt an einigen hundert Jahre alten Baumriesen vorbei und durch dichten Regenwald. Dieses saftige grün kann die Kamera gar nicht einfangen.
Nächster Stop ist Uculet, dort starren wir am Leuchtturm hinaus auf den Ozean und plötzlich sehen wir es – die Fontäne und den Rücken eines Wals.
Wir wollen weiter zu einem weiteren Highlight von Vancouver Island, nach Cathedral Cove. Doch nicht ohne in Uculet noch schnell den Flug nach Deutschland zu buchen. Das Auto können wir sicher bei Valley Hybrid in Stockton in der Nähe von San Francisco unterstellen. Plötzlich stehen wir unter Zeitdruck. Heute ist der 15. November und bereits in fünf Tagen müssen wir das Auto in Stockton abgeben, um am 21.11. früh morgens den Flieger zu nehmen.
Der Wanderweg durch Cathedral Cove ist wieder sehr beeindruckend. Eine riesige Zeder ist hier das Highlight, über 800 Jahre alt ist dieser Baum!
Den Abend verbringen wir in Ladysmith bei Jonathan. Auch ihn haben wir durch unseren Getriebeschaden über das sehr empfehlenswerte ih8mud Forum kennengelernt. Damals hat er uns eingeladen uns bei ihm zu melden, sollten wir es nach Vancouver Island schaffen. Stolz zeigt er uns seine Schätze, diverse Toyota Projekte im Garten, wo wir auch die Nacht campen dürfen. Gemeinsam fahren wir zu einem der Toyota Experten an der Westküste von Kanada – RADD Cruiser. Vorsichtshalber wollen wir hier das Auto einmal komplett durchchecken lassen, vor allem auch die Bremsen und Radlager. Alles bestens, also setzen wir unsere Fahrt über die Süd Straße und Jordan River nach Victoria fort. Eine sehr schöne Route, welche durch dichten Wald und am Meer entlang führt.
Victoria
In Victoria ist es nun so weit, wir müssen von David Abschied nehmen. Drei Wochen ist Daniels Bruder mit uns durch Kanada gereist, doch für ihn ist es nun an der Zeit sein Work and Travel Jahr in Kanada zu starten, und wir müssen nach San Francisco düsen.
David, so schön war es mit dir – viel Spaß in Kanada, genieß es!!!!
Auf in die USA
90 Minuten vor Start der Fähre müssen wir uns am Hafen befinden. Kurz werden die Pässe kontrolliert und nachgefragt wieso wir das B1 Visum beantragt haben. Die einfache Antwort, dass wir länger als 90 Tage reisen möchten reicht, und schon ist alles vorüber. Die Fährenüberfahrt nach Port Angeles ist traumhaft. Ein toller Sonnenuntergang vor den Olympic Mountains empfängt uns.